Hohe Qualität und Marktfrische sorgen einmal mehr für Auktionserfolge

In den Auktionen Alte Kunst, Kunst des 19. Jahrhunderts, Möbel und Kunstgewerbe sowie Silber, Porzellan, Fayencen vom 17. bis 20. Mai entfachten die zahlreichen Spitzenstücke den Ehrgeiz der Bieter.

Bei den Alten Meistern ging mit der „Büßenden Magdalena“ (Lot 220) von Guido Reni ein Spitzenlos und Titelbild des Kataloges mit 730.000 Euro weit über den Schätzpreis hinaus. Das Werk geht in eine deutsche Sammlung. Auch die Beweinung Christi (Lot 2005) von Lucas Cranach und Werkstatt konnte sich ein Privatsammler für 453.600 Euro sichern. In dieselbe Sammlung gehen auch die kleinen Porträts der Sächsischen Kurfürsten Friedrich der Weise und Johann der Beständige (Lot 2006) ebenfalls von Lucas Cranach und Werkstatt, für 252.000 Euro. Hier konnte sich der Sammler gegen ein Gebot aus dem internationalen Handel durchsetzen.

Mit Qualität überzeugte auch das Stillleben „Blumen in einer Vase“ (Lot 2027) von Johannes Bosschaert, das sich seit fast eine halben Jahrhundert in einer deutschen Privatsammlung befand. Auf 90.000 - 100.00 Euro geschätzt ging es schließlich für 226.800 Euro in eine belgische Sammlung.

Mit Marktfrische lockte ein kleines Format von David Teniers d.J. Das neuentdeckte Gemälde „Ein Mann und eine Frau in einer Herberge“ (Lot 2068) auf achteckiger Leinwand wurde in einem langen Bietergefecht vom Schätzpreis 15.000 - 20.000 Euro auf 105.840 Euro gehoben.

Museen waren vor allem an Kunst des 19. Jahrhunderts interessiert. So konnte sich eine ausländische Grafische Sammlung die Blätter „Landschaft bei San Lorenzo“ (Lot 2215) von Jacob Philipp Hackert für 20.160 Euro sowie zwei Aktstudien (Lot 2231 und 2232) von Johann Gottfried Schadow für 5040 Euro und 6300 Euro sichern.

An einen deutschen Privatsammler wurde dagegen die „Ansicht des Heidelberger Schlosses“ (Lot 2223) von Carl Philipp Fohr für 32.760 Euro weitergereicht. Der „Ausbruch des Vesuv“ (Lot 2209) von Jacob Philipp Hackert ging für 176.400 Euro an eine belgische Sammlung. Nach Südfrankreich geht das stimmungsvolle Bild „Istanbul: das goldene Horn im Mondschein“ (Lot 2273) von Iwan Konstantinowitsch Aivazovsky, das 504.000 Euro erzielte.

Auch in der Auktion Möbel und Kunstgewerbe am Mittwoch der Auktionswoche kam es zu Bietergefechten. Der „Kölner Susanna-Schrank“ (Auktion 1220, Lot 353), jüngst noch im Wallraf-Richartz-Museum ausgestellt, wurde für 126.000 Euro weitergereicht. Eine klassizistische Kommode (Lot 422) erzielte statt geschätzter 4000 - 6000 Euro ein Ergebnis von 18.900 Euro. Ein „Paar liegende Löwen als Säulenbasen“ (Lot 350) erreichte 18.900 Euro.

In der Auktion Silber, Porzellan Fayence am Freitag wurde der zweite Teil einer Sammlung von  Ostfriesischem Silber vollständig verkauft. (Lots 611 - 620), nachdem auch der erste Teil in einer früheren Auktion restlos zugeschlagen werden konnte. Eine große Emdener Branntweinschale (Lot 611) wurde dabei von taxierten 1500 - 1800 Euro auf 5040 Euro gehoben.

Die Frage Ei oder Henne hat die Auktion mit der Henne beantwortet: Eine Henne von Fabergé (Los 520) erzielte einen Preis von 75.600 Euro (Schätzpreis 12.000 - 15.000 Euro).

Beim Porzellan zog ein Paar Papageien mittlerer Sorte (Lot 817) die Aufmerksamkeit auf sich. Geschätzt auf 8000 bis 10.000 Euro musste der erfolgreiche Bieter 22.680 Euro einsetzten, um das um 1724 nach Modellen von Johann Joachim Kaendler geschaffene Vogelpaar für sich zu erringen. Ein Paar Schüsseln aus dem Tafelservice für den Grafen Sulkowski stieg von 6000 bis 8000 Euro Taxe auf 40.320 Euro. Auch ein museales Abtsbessinger Ofenmodel (Lot 977) ließ seine Taxe von 10.00 - 15.000 Euro deutlich hinter sich und landete bei 47.880 Euro.

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Jan Bykowski
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