Serge Poliakoff - Composition abstraite - image-1

Lot 331 D

Serge Poliakoff - Composition abstraite

Auktion 1023 - Übersicht Köln
26.11.2013, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 180.000 € - 220.000 €

Serge Poliakoff

Composition abstraite
1967

Öl 100 x 81 cm SErgE PoLiAKoFF

Öl auf Leinwand 100 x 81 cm, gerahmt. Unten rechts signiert 'SErgE PoLiAKoFF'. - Mit einer kurzen, punktuell retuschierten Kratzspur am oberen Bildrand sowie unmittelbar an der linken Keilrahmenkante oben mit 2 kleinen retuschierten Farbausbrüchen. Partiell in den pastosen Partien mit Frühschwundrissen.

Mit einer Expertise von Alexis Poliakoff, Paris, vom 19. Oktober 2010. Das Gemälde ist im Archiv Serge Poliakoff unter der Nr. 967187 registriert

Provenienz
Redfern Gallery, London, 1969 (rückseitiger Aufkleber auf dem Keilrahmen); Galerie Ernst Beyeler, Basel (rückseitiger Aufkleber auf dem Keilrahmen); Privatsammlung Italien

Ausstellungen
Basel 1970 (Galerie Beyeler), Moon and Space, Kat. Nr. 64, mit ganzseitiger Farbabb. S. 27 (hier betitelt und datiert "composition rouge, bleue et verte 1966")

Serge Poliakoff war künstlerisch stets ein Einzelgänger, dessen Oeuvre weder den expressiven noch den informellen zeitgenössischen Tendenzen zuzuordnen ist. In einem langsamen, bedächtigen Werkprozess erarbeitete sich der Künstler für jede seiner Kompositionen durch sorgfältiges Ausbalancieren den erstrebten Einklang zwischen Formen und Farben. Sein Ziel war es, einen Zustand absoluter „Stille“ zu erreichen: „Um ein Maler zu sein, muß man genau den Punkt suchen, an dem die Kunst, die Wissenschaft und die Chemie sich treffen ... Wenn man das kann, wird in den Bildern die totale Stille sein: nicht lediglich die Abwesenheit von Geräusch, sondern eine positive Ruhe, die den Menschen die Augen für eine andere Welt öffnet.“ (Serge Poliakoff, zit. nach: Serge Poliakoff. Retrospektive, Ausst. Kat. Kunsthalle in Emden/Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München, München 2006, S. 66).
Poliakoff arbeitete seit Anfang der 1950er Jahre mit einem rein abstrakten, geometrischen Vokabular, das die verschiedenfarbigen Formen unter Ausschluss linearer Elemente unmittelbar aneinander stoßen ließ. Das markante, verhältnismäßig großflächige Formenrepertoire ließ sich in großer Vielfalt zu immer neuen Konstellationen variieren, sein Farbkanon weist durch die Mischung und Überlagerung relativ weniger Grundfarben einen unerschöpflichen Reichtum auf. Der Künstler verfolgte das einmal entwickelte Konzept der Bildfindung mit größter Stringenz und Leidenschaft bis zu seinem Tod weiter, ohne jemals in Stillstand oder Wiederholung zu münden.
Unsere im Jahr 1967 entstandene Komposition weist Formengebilde in zwei unterschiedlich charakterisierten Ausprägungen auf, wie sie typischerweise immer wieder im Oeuvre Poliakoffs auftreten: Zum einen wirken die blockhaften, opaken grünen und roten Flächen als stabiles Gerüst im Vordergrund des Bildes. Dahingegen weisen die hell- und dunkelblauen Flächen eine lebhafte Malstruktur und eine leichte, halbtransparente Erscheinung auf. Gleich einem farbigen Glasfenster scheinen sie wie durch eine rückseitige Lichtquelle zum Leuchten gebracht zu werden. Gegenüber den opaken Flächen treten sie optisch in den Bildhintergrund zurück, wodurch bei aller statuarischer Ruhe, die von der Komposition ausgeht, ein spannungsvolles, dynamisches Zusammenspiel entsteht.

Zertifikat

Mit einer Expertise von Alexis Poliakoff, Paris, vom 19. Oktober 2010. Das Gemälde ist im Archiv Serge Poliakoff unter der Nr. 967187 registriert.

Provenienz

Redfern Gallery, London, 1969 (rückseitiger Aufkleber auf dem Keilrahmen); Galerie Ernst Beyeler, Basel (rückseitiger Aufkleber auf dem Keilrahmen); Privatsammlung Italien

Ausstellung

Basel 1970 (Galerie Beyeler), Moon and Space, Kat. Nr. 64, mit ganzseitiger Farbabb. S. 27 (hier betitelt und datiert "composition rouge, bleue et verte 1966"