Karl Schmidt-Rottluff - Milchsterne - image-1

Lot 232 D

Karl Schmidt-Rottluff - Milchsterne

Auktion 1043 - Übersicht Köln
28.11.2014, 18:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 20.000 € - 25.000 €

Karl Schmidt-Rottluff

Milchsterne
1965

Aquarell und Tusche auf gelblichem Aquarellbütten 70,1 x 50 cm Unter Glas gerahmt. Unten rechts mit Tusche signiert 'SRottluff' sowie rückseitig mit Bleistift datiert '65' und betitelt '-Milchsterne-' sowie mittig auf dem Blatt mit '5' beziffert. Mit grünem Stift mit '67/57'' bezeichnet. - Vorderseitig unten links mit Bleistift mit der Werknummer '6526' versehen. - In schöner farbfrischer Erhaltung.

Das reizvolle späte Blumenstück zeichnet sich durch seine flüssige Aquarelltechnik und Luminiszenz aus: Die sparsam mit dem Pinsel modulierten Blütendolden, die den Ton des Papiers freigeben, stehen vor einem lichten, transparenten Farbgrund. Charakteristisch sind die abstrahierten Einzeichnungen mit dem Tuschpinsel, die sich in den späten Aquarellen Schmidt-Rottluffs im Stillleben wie in der Landschaftsdarstellung finden: "Man könnte die Aquarelle auch als Aquarellzeichnungen definieren, doch wäre damit ihrer eigenen Bildhaftigkeit wohl nicht Genüge getan, denn es handelt sich nicht etwa um einen einfachen Kolorismus, sondern um die Korrespondenz zwischen farbiger Binnenform und schwarzer Kontur; das Zusammen- und Ineinanderspiel beider Komponenten ist das integrale Mittel für die Umsetzung der gesehenen Natur in künstlerische Form. Schmidt-Rottluff hat dafür seine eigene Zeichensprache entwickelt. Von Ausdruckszeichen ist zu sprechen; das betrifft sowohl die Hieroglyphik, die der Künstler für die Binnenformulierung und Gestaltzusammenfassung von Dingen wie Blumen, Masken, Steinen und Krügen findet, wie auch die Landschaft." (Eberhard Roters, Rückzug auf sich selbst - Ausweg ins Offene: Die späten Aquarelle, in: Magdalena M. Moeller (Hg.), Karl Schmidt-Rottluff, Aquarelle, Stuttgart 1991, S. 37

Provenienz

Süddeutsche Privatsammlung