Grand Dressoir im Stil Renaissance - image-1
Grand Dressoir im Stil Renaissance - image-2
Grand Dressoir im Stil Renaissance - image-3
Grand Dressoir im Stil Renaissance - image-4
Grand Dressoir im Stil Renaissance - image-5
Grand Dressoir im Stil Renaissance - image-6
Grand Dressoir im Stil Renaissance - image-1Grand Dressoir im Stil Renaissance - image-2Grand Dressoir im Stil Renaissance - image-3Grand Dressoir im Stil Renaissance - image-4Grand Dressoir im Stil Renaissance - image-5Grand Dressoir im Stil Renaissance - image-6

Lot 1094 Dα

Grand Dressoir im Stil Renaissance

Auktion 1056 - Übersicht Köln
13.11.2015, 14:30 - Porzellan, Keramik, Möbel, Bronzen, Teppiche
Schätzpreis: 20.000 € - 30.000 €

Grand Dressoir im Stil Renaissance

Eiche, massiv, reich beschnitzt, Auf halboktogonalem Grundriss aufgebautes Repräsentationsmöbel. Gestuftes Postament, zwei vordere Stollen und eine geschlossene Rückwand tragend. Der Körper in zwei Etagen mit je sechs Füllungen gearbeitet, in den Schrägen zwei Türen, darunter zwei Schübe. Sechs vorgelagerte Pfeiler mit plastischen figuralen Motiven. In der zentralen Tür ein Doppeladler mit Bügelkrone, gehalten von Löwe und Greif. Alle Füllungen verziert mit reichem, weitgehend symmetrischem Reliefdekor: Blattranken, Brunnenmotive, Cupidi, Vögel und Medaillons mit Köpfen. H 168, B 120,T ca. 67 cm.
In der zweiten Hälfte des 19. Jh. erstellte Teilkopie des Möbels für Maximilian I.

Das originale Möbel für Maximilian I. aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts befand sich 1885 noch in der Sammlung des Monsieur d´Yvon. Es wurde mehrfach publiziert, u.a. 1876 von Albert Jacquemart (Histoire du Mobilier, Paris, Librairie Hachette) und 1885 von Alfred de Champeaux (Le Meuble, Paris, Quantin). Im Allgemeinen wird der Typus Flandern oder Deutschland zugeordnet. Ein 1618 datierter Erkerstollenschrank mit ähnlicher Architektur, einer rheinischen oder sogar Kölner Werkstatt zugeschrieben, befindet sich heute in der Sammlung Lemmers-Danforth in Wetzlar. In Anbetracht dieses Möbels zeigt sich klar, dass dieser Architekturtypus als Repräsentationsmöbel lange überleben konnte, ja sogar im 19. Jahrhundert noch als solches rezipiert wurde.

Provenienz

Ehemals Colletion Emile Gavet
Verst. Galerie Georges Petit, Paris, vom 31. Mai bis 9. Juni 1897, Lot 2
Westfälische Sammlung

Literaturhinweise

Im Auktionskatalog der Sammlung Emile Gavet ganzseitig abgebildet und beschrieben als "Ecole flamande, première moitié du XVI siècle".
Für frühe Möbel s.a. das Dressoir in der Sammlung des Louvre (Inv.Nr. OA.6973) bei Windisch-Graetz, Möbel Europas. Renaissance und Manierismus, München 1983, Nr. 107.
Ein vergleichbares frühes Möbel ehemals Collections Bruno Perrier, verst. Ader Tajan, Paris, 7. Dezember 1993, Lot 55.
S.a. Koeppe, Die Lemmers-Danforth-Sammlung Wetzlar, Heidelberg 1992, M 64, S. 132 f.