Fünfköpfiger (panchamukha) Hanuman. Bronze. Zentralindien, möglicherweise Uttar Pradesh. 18. Jh.
Die Gottheit mit zehn Armen sitzt in kindlicher padmasana auf einer liegenden weiblichen? Gestalt mit Schwert und Schild, über einem gestuften Sockel. Das Affengesicht ist umgeben von den Köpfen der Vishnu-avatara Simha, Garuda und Varaha, auf dem Kopf ist der pferdegesichtige Hayagriva zu sehen. In den zehn Händen Attribute (Schwert [khadga], Stachelstock [ankusha], Schlinge [pasha], Keule [gada], Dreizack [trishula], Ball, Trommel [damaru], Schild [khetaka], Kopf [mastaka) und Berg [parvata]).
H 14,8 cm
Der Ursprung des fünfköpfigen Hanuman liegt in der Madhva-Schule des vishnuitischen Glaubens. Die Madhva Vaishnavas glaubten, dass ihnen durch die Verehrung der fünf Köpfe besondere Gnade zuteil wird. Sudwa Madhava (1199-1278), der Begründer dieser Schule, sah sich als Inkarnation des Windgottes Vayu an, dessen Sohn Hanuman ist. (Vgl. Gonda, Religionen Indiens, II., S. 143-150)
Provenienz
Sammlung Günter Heil (1938-2014), Berlin
Literaturhinweise
V.R. Mani, Manifestations of the Monkey God, in: The India Magazine of her people and culture, Bd. 13, Dezember 1992, S. 62-79
Madanjeet Singh, Himalayan Art (Unesco Books), New York 1968, S. 214 (Manifestation of Vishnu, Nepal, 16.-17. Jh., S. 224)