Georg Petel, Umkreis
Corpus Christi
Elfenbein, vollrund aus einem Stück (Arme nicht angesetzt!) und im Bereich des Lendentuchs teilweise freiplastisch geschnitzt. Der aus einem Werkstück geschnitzte und in die 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts zu datierende Corpus im Viernageltypus und mit stark emporgezogenen Armen zeichnet sich durch seine subtile plastische Modellierung des Körpers und die feine Ausarbeitung seiner Details aus, die sich besonders in der Physiognomie und der Dornenkrone sowie in den Händen und Füßen zeigt. Typus und Gestaltung des Corpus schliessen sich eng an vergleichbare Werke aus Elfenbein von Georg Petel an, des in Augsburg tätigen führenden deutschen Bildschnitzers seiner Zeit; zum Vergleich sei auf Petels Kruzifixe in der Schatzkammer der Münchener Residenz und im dänischen Schloß Frederiksborg hingewiesen, die um 1628-1630 zu datieren sind.
Lediglich der Struktur des Elfenbeins entsprechende sehr feine eingedunkelte Haarrisse und leichte Bräunungen. Im Übrigen makelloser Zustand ohne Verluste oder Ergänzungen. Auf wohl nicht zugehöriges hölzernes Standkreuz mit Reliquiendepositorium wohl des 17. Jahrhunderts montiert. Höhe 40 cm, Armspanne 11 cm (ohne Kreuzbalken und Sockel).
Provenienz
Süddeutsche Privatsammlung.
Literaturhinweise
Zu den vergleichbaren Werken von Georg Petel siehe León Krempel: Georg Petel 1601/1602-1634. Bildhauer im Dreißigjährigen Krieg, München 2007 (Publikation anläßlich der Ausstellung im Haus der Kunst, München, 9.5.-19.8.2007), S. 72-73, 76-77 u. 155, Kat. Nr. 20-21 mit Abb.