Pokal für den Schwimmmeister Wilhelm Troikÿ
Silber; innen vergoldet. Runder, aufgewölbter Fuß und Balusterschaft mit reliefiertem klassizistischem Dekor. Die konische, eingeschnürte Kuppa mit zwei ovalen, fein ziselierten Reliefrahmen; der eine mit Eichenlaub und gravierter Widmungsinschrift "Dem wackern Jubilar Herrn Wilhelm Troikÿ in freundlicher Erinnerung an seine 23jährige Wirksamkeit als Schwimmmeister von damaligen Schwimmern der von Pfuel'schen Anstalt zu Berlin am 28. Juli 1861". Darüber die gravierten Jahreszahlen 1817 und 1840. Der zweite Rahmen mit Seerosen und Schilf; im Zentrum ein Relief mit schwimmendem Frosch über einer Badehose und zwei gekreuzten Führungsstangen mit Schwimmgürteln. Zwischen den beiden Rahmen der reliefierte Preußenadler mit Posthorn und, gegenständig, ein Tropaion über den Jahreszahlen "1813, 1814, 1815". Der Fuß umlaufend graviert mit den Namen der Schenkenden in alphabetischer Reihung, darunter auch die Brüder Friedrich und Adolph Vollgold. Marken: Unter dem Fuß kleine gravierte Plaque: Gebr. Vollgold Berlin / Hof-Goldschmied Sr. Kön. Hoh. des Prinzen v. Preussen" H 29,5 cm, Gewicht 790 g.
Berlin, Friedrich WIlhelm Ludwig und Adolph Gustav Julius Vollgold, 1861.
Die Pfuel'sche Schwimmanstalt wurde 1817 vom preußischen Generalstabsschef, Oberst Ernst von Pfuel (1779 - 1866) als erste Militärunterrichts- und Schwimmbadeanstalt Berlins gegründet - und war mehr als 100 Jahre lang das eindruckvollste Flussbad Berlins. Die Pfahlbauanlage in der Spree, in unmittelbarer Nähe der Oberbaumbrücke, stand von Anfang an auch Zivilisten offen und erfreute sich insbesondere bei den Berliner Sportvereinen und Schulklassen noch bis in die 1930er Jahre größter Beliebtheit.
Der kleine Frosch nimmt Bezug auf ein Zitat Pfuels, der das Brustschwimmen für die effektivste Methode der Fortbewegung im Wasser hielt: „Der Frosch ist ein vortrefflicher Schwimmer, und unser Lehrmeister ist gefunden, denn die Beschaffenheit seines Körpers ähnelt in den Teilen, welche hauptsächlich zum Schwimmen nothwendig sind, sehr der des Menschen.“
Pfuel machte die Angel-Lehrweise populär, bei der der Anfänger in einem Gurt hängt und die Schwimmbewegungen zunächst auf dem Trockenen und erst dann im Becken ausführt.