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Lot 1722 Rα

Gravierte romanische Schale

Auktion 1196 - Übersicht Köln
20.05.2022, 10:00 - Kunstgewerbe inkl. hochbedeutender Mörser der Sammlung Schwarzach Teil IV.
Schätzpreis: 10.000 € - 15.000 €

Gravierte romanische Schale

Kupfer, vergoldet. Wenig erhöhter Boden, sechs konzentrische gravierte Bänder. Kurzer Bodenriss, eine ältere Reparatur am Rand. H 6,6, D 26,1 cm. Gewicht 257 g.
12. Jh.

Josepha Weitzmann-Fiedler listet zahlreiche Vergleichsbeispiele in internationalen Museumssammlungen, einige besser, andere schlechter oder nur fragmentarisch erhalten, meistens Bodenfunde. Sie stammen aus dem Aargau, aus Pommern, aus Strasbourg, London, Finnland - kurz sie waren über ganz Nordeuropa verteilt. Weitzmann-Fiedler bezeichnet diese Gruppe als Ornament-Schalen, um sie von den motivischen Exemplaren, den Annus-Schalen, den Tugend- und Laster-Schalen, den mythologischen und Ritterschalen abzugrenzen. Bei den Ornament-Schalen variieren Größe und Gewicht wenig, aber die Gravurdekore sind immer individuell.

Provenienz

Berner Privatsammlung, in den 1980er Jahren bei Bader erworben.

Literaturhinweise

Am ehesten vergleichbar mit den Exemplaren, die Weitzmann-Fiedler ab Kat.Nr. 165 listet (Romanische gravierte Bronzeschalen, Berlin 1981, S. 127 ff.)
S.a. Müller, Gravierte romanische Bronzeschalen und Schachfiguren des 11./12. Jahrhunderts, in: Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, 9/1998, S. 39 ff.
S.a. Mende, Die mittelalterlichen Bronzen im Germanischen Nationalmuseum. Bestandskatalog, Nürnberg 2013, Nr. 100, eine sog. Hansaschüssel (Laster-Schale), deren Produktion nach Deutschland und vorsichtig nach Sachsen verortet wird, mit erheblich höherem Gewicht (775 g).