Lot 2145 Dα

Alpenländisch oder Oberrhein um 1360/1370

Torso eines Corpus Christi

Wohl Kiefernholz, dreiviertelrund geschnitzt, auf der Rückseite des Körpers abgeflacht und tief ausgehöhlt. Geringfügigste Reste einer ehemaligen farbigen Fassung. Eindrucksvoller Torso eines auf starke Unteransicht gestalteten unterlebensgroßen Corpus Christi, der trotz seines Verlustes der Arme - oder gerade durch diese Fragmentierung - eine starke Wirkung auf den Betrachter erzielt. Die Darstellung des Brustkorbs wird durch die schematische Wiedergabe der Rippen akzentuiert, wie auch die Physiognomie archaisierende Züge aufweist. Die Faltengebung des Lendentuchs weist jedoch in das 14. Jahrhundert, wobei die Gesamtgestaltung des Corpus auf die Schweizer Voralpen oder die Region an Hoch- und Oberrhein als Herkunft verweist.
Auf der Rückseite der Schulter alte Aussparungen für die ehemals angesetzten Arme. Auf der Rückseite des Kopfes und der Dornenkrone mit Leinwand überzogen. Vertikaler Riss in der Mitte. Bestoßungen mit Verlusten. Im Jahr 2020 restauriert. Höhe 137 cm.