Isabellas Magd
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Lot 1407 Dα

Isabellas Magd aus der großen Serie der Höchster Komödienfiguren

Auktion 1230 - Übersicht Köln
17.11.2023, 10:00 - Kunstgewerbe - Silber, Porzelan, Faience
Schätzpreis: 3.000 € - 4.000 €

Isabellas Magd
aus der großen Serie der Höchster Komödienfiguren

Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Gestikulierende Frauenfigur in purpurnem Mieder, himmelblauem, goldbordiertem Rock und weißer Schürze mit zwei purpurnen Blüten auf einem hohen, emailblau anstaffierten Postament. Abgestrichener Boden mit Ritzmarke HN und G. Beide Hände, das Medaillon und Chips am Gewandsaum restauriert. H 21,2 cm.
Kurmainzische Manufaktur Höchst, um 1750 - 53, das Modell von Johann Christoph Ludwig Lücke.

Die verschiedenen Folgen der großen Höchster Komödienfiguren sind seit der Publikation von Reinhard Jansen greifbar geworden. Sie unterscheiden sich deutlich durch die Höhe, Modellierung und farbige Akzentuierung ihrer Postamente, wobei es durchaus denkbar ist, dass diese Folge der blaukonturierten Postamente doppelt produziert wurde - zumindest einige Figuren davon. Dafür sprechen die beiden weiteren Ausformungen der Magd auf demselben Sockel (Sammlung Budge und Sammlung Pflueger). Isabellas Magd folgt seitenverkehrt einem 1720 in Nürnberg verlegten Stich von Johann Jacob Wolrab, der allerdings als "Colombine" bezeichnet ist.

Literaturhinweise

Vgl. Kat. Die Sammlung Frau Emma Budge Hamburg, verst. Paul Graupe Berlin am 27., 28. und 29. September 1937, Lot 855, dort bezeichnet als Ragonda, eine weitere Ausformung mit leichten Farbvarianten.
Vgl. Morley-Fletcher, Early European Porcelain & Faience as collected by Kiyi and Edward Pflueger, Vol. I German Porcelain, London 1993, S. 124 f., eine dritte Ausformung mit sehr ähnlicher Staffierung, ehemals Sammlung Otto und Magdalena Blohm.
Vgl. Jansen (Hg), Commedia dell’Arte Fest der Komödianten. Keramische Kostbarkeiten aus den Museen der Welt, Stuttgart-Düsseldorf 2001, Kat. Nr. 146 ff., weitere Figuren mit unterschiedlichen Staffierungen der Postamente.