Aufbruch der Flotte - image-1

Lot 1639 Dα

Aufbruch der Flotte

Auktion 1230 - Übersicht Köln
17.11.2023, 17:30 - Kunstgewerbe - Möbel
Schätzpreis: 10.000 € - 15.000 €
Ergebnis: 6.678 € (inkl. Aufgeld)

Aufbruch der Flotte

Wirkerei in polychrom eingefärbter Wolle und Seide. Kleinere Reparaturen, verschmutzt, leicht mürbe, aber wohl vollständig. Mit Leinen hinterfangen. H 363, B 265 cm.
Brüssel, zugeschrieben, zweite Hälfte 17. Jh.

Die prachtvoll gestaltete, meisterhafte Tapisserie nimmt vermutlich ein Motiv aus dem Umkreis von Peter Paul Rubens' auf. Die Szene ist durch einen perspektivisch-illusionisten Rahmen etwas zurückgesetzt - die Putti der Bordüre ragen über das Bildfeld. So wird der Blick des Betrachters auf die Bordüre gelenkt, die mit besonderer Sorgfalt und Detailfreude gestaltet wurde. Oben und unten befinden sich vakante Ovalkartuschen, die von Puttenpaaren gehalten bzw. flankiert sind. In den Ecken sitzen weitere Putten, die mit üppigen Blütenfestons das Bildfeld rahmen. Da die Tapisserie keine Marke trägt, ist es schwierig, sie einem Atelier zuzuordnen. Die Kartons von Peter Paul Rubens und Umkreis wurden überwiegend von Frans van der Hecke, Jan Raes, Jan Leyniers, Jacob Geubels, Hendrick Reydams und Gerard Peemans gewebt.

Literaturhinweise

Vgl. Göbel, Wandteppiche II. Teil Die romanischen Länder, Bd. II, Leipzig 1928, Abb. 19, die ähnlich gerahmte Tapisserie der Manufaktur Geraert van der Strecken, und Abb. 66, die Tapisserie der Manufaktur des Raphael van den Plancken und des Charles de Comans in Paris.
Vgl. Brosens, European Tapestries in the Art Institute of Chicago, Chicago 2008, Kat. Nr. 21, eine 1650/5 datierte Brüsseler Tapisserie aus der Geschichte des Titus und Vespasian, nach einem Motiv von Charles-François Poërson, produziert von Gerard Peemans, mit sehr ähnlichem Dekorschema.