Ernst Ludwig Kirchner
Dodo, nackt am Boden sitzend. Verso dasselbe Motiv
Um 1908
Kohlezeichnung auf festem Velin. 43 x 34,5 cm. Unter Glas gerahmt. Unten links wohl von Walter Kirchner, dem Bruder des Künstlers, mit Bleistift bezeichnet "K. Nr. 159". - Rückseitig von Dr. Erhard Göpel beschriftet "Nr. Privatsammlung Walter Kirchner, der in der Hauptsache Blätter aus der Dresdner Zeit besass, dieses 1905 zu datieren. Heynig", darunter auf einem Aufkleber "25.II.1954". - Minimal unfrisch, mittig schwache Falzknickspur.
Dodo, Dorothee Große, war mit Kirchner befreundet; sie war seine Lebensgefährtin und sein bevorzugtes Modell während seiner Zeit in Dresden, bis er 1911 nach Berlin ging.
„Kirchner hat Dodo geliebt,“ führt Gerd Presler aus. „Er hat um der Kunst willen diese Liebe aufgegeben. Und auch Dodo hat um seiner Kunst willen Schweres auf sich genommen bis zum Verzicht auf ein Leben mit ihm. […] Künstler und Modell blieben auch in der Trennung verbunden. […] Sie hat jene Geduld aufgebracht, die ihn beförderte, damit er der werde, der er sein musste.“ (Gerd Presler, „Frauen um Kirchner“, www.presler.de).
Zertifikat
Mit einer Bestätigung des Ernst Ludwig Kirchner Archivs, Wichtrach/Bern, vom 3.6.2006. Die Arbeit ist im Archiv der Zeichnungen, Pastelle und Aquarelle dokumentiert.
Provenienz
Galerie Kornfeld, Bern, Auktion 235, 17. Juni 2005, Lot 63; Thole Rotermund Kunsthandel, Hamburg (2006); Privatbesitz Bayern