Harfe von Cousineau
Ebonisiertes und vergoldetes Holz, Ahornfurnier, Schmiedeeisen, feuervergoldete Bronze, Messing, Elfenbeinfilet, Draht. Oben graviert "COUSINEAU PERE ET FILS À PARIS", geprägte und vergoldete Nummer "E 277". H 176,3, T 81 cm.
Paris, Georges (1733 - 1800) und Jacques-Georges (1760 - 1836) Cousineau, 1775 - 1800.
Klang und Schönheit
Die junge Marie-Antoinette, die 1770 als Braut des französischen Thronfolgers nach Paris kam, löste als begeisterte Harfenspielerin eine regelrechte Mode für das Instrument aus. Die gefragtesten Harfenbauer dieser Epoche waren Sébastien Erard, Georges Cousineau und Jean-Henri Naderman. Alle drei arbeiteten eng mit Jean Baptiste Krumpholtz zusammen, dem vielleicht größten Harfenisten seiner Zeit. Marie Antoinettes eigene Harfe stammte ebenfalls von Jean-Henri Nadermann und steht in Versailles, wo sie besichtigt werden kann.
Die hier vorgestellte Harfe ist von Cousineau Père et fils signiert. Das Unternehmen wurde von Georges Cousineau 1766 gegründet. 1775 trat sein Sohn Jacques-Georges Cousineau als Teilhaber ein. Ihre Harfen waren wie dieses Exemplar in der Regel mit sieben Pedalen ausgestattet. Diese Pedale betätigten über eine Krückenmechanik eine Reihe von Béquilles oder Doppelhebel, mit denen sich jede Saite um einen Halbton genauer anheben ließ, als dies zuvor möglich war. Jacques-Georges baute nach dem Tod seines Vaters weiterhin Instrumente, firmierte allerdings unter seinem eigenen Namen als "Luthier et Maître de Harpe de l’impératrice Joséphine". Außerdem trat er als Harfenist auf und schrieb Kompositionen.
Harfen von Cousineau befinden sich u.a. in folgenden Museumssammlungen:
Victoria and Albert Museum London, acc. no. 8531-1863.
The Metropolitan Museum of Art New York, acc. no. 52.105, Gift of Mrs. Simon Guggenheim, 1952.
Zertifikat
Vermarktungsgenehmigung für den EU-Binnenmarkt vorhanden (DE-K-230201-14).