Paneel mit Gorgoneion
Feuervergoldete und versilberte Bronze, rosso antico-Marmor, grauweiß geäderter roter Marmor, Kupferblech. Fein ziseliertes vergoldetes Relief eines schönen ebenmäßigen Gesichts mit weit geöffneten Augen und dichten, lockigen, gescheitelten Haaren, darin zwei geflügelte Schlangen. Appliziert auf pompejiroten Marmorgrund mit vertikal verlaufender Maserung, oval gerahmt von einem reliefierten Kymation. In den Zwickeln vier applizierte versilberte Blattrosetten. H 33,5, B 28 cm.
Rom, Atelier des Luigi Valadier, um 1775 - 80.
Der berühmteste aller schönen Medusenköpfe ist die Medusa Rondanini, die nach ihrem letzten italienischen Aufbewahrungsort, dem Palazzo Randanini in Rom, benannt ist. Der beeindruckende, etwas über lebensgroße Reliefkopf stammt aus römischer Zeit, ist aber die Kopie eines griechischen Vorbilds, das in die Nähe des legendären Bildhauers Phidias gerückt wird. Genau diesem Typus der schönen Medusa entspricht das hier vorgestellte Gorgoneion. Das Rondanini-Exemplar ging 1814 in den Besitz des bayerischen Königs Ludwig I. über, der es der Glyptothek München vermachte, als eines der ersten und wichtigsten Ausstellungsstücke. Der berühmte Sammler Giuseppe Rondanini hat den Verkauf nicht mehr erlebt - er verstarb 1801. Das Paneel mit dem Medusenkopf ist vermutlich um den Zeitpunkt des spektakulären Besitzerwechsels entstanden.
Literaturhinweise
Vgl. Colle/Griseri/Valeriani, Bronzi decorativi in Italia. Bronzisti e fonditori italiani dal Seicento all’Ottocento, Mailand 2001, Nr. 67, zwei ähnliche Reliefapplikationen in Bronze auf Marmor, nach 1815 datiert.