Norddeutsch oder Niederländisch Ende 13. Jahrhundert
Maria und Johannes aus einer Kreuzigung Christi
Eichenholz, dreiviertelrund geschnitzt, auf den Rückseiten abgeflacht und bei dem Johannes ausgehöhlt. Ältere farbige Fassungen, in Teilen übergangen. Auf Vorder- und leichte Unteransicht gestaltetes Skulpturenpaar, das in Körperhaltungen und Gestik wie auch in der leichten Zuwendung der Köpfe spiegelbildlich aufeinander bezogen und sicherlich ehemals Bestandteil einer Kreuzigungsdarstellung gewesen ist. In der Gestaltung der Gewänder folgen die zwei Skulpturen den Typisierungen der französischen Kunst des letzten Drittels des 13. Jahrhunderts. Die eigenwillige Betonung von Köpfen und Händen lassen jedoch eine andere Herkunft vermuten, wobei von Hartmut Krohm (op. cit.) Norddeutschland einschließlich Westfalen oder die Niederlande vorgeschlagen worden sind.
Ehemals eingezapfte Fußspitze der Maria verloren, daneben Ausbruch an der Vorderseite der Plinthe, auf der Rückseite zudem Verluste durch Wurmfraß und zwei eingefügte Hölzer für die Standfestigkeit. Plinthe des Johannes mit keilförmiger Ergänzung vorne links. Insgesamt nur geringfügige Bestoßungen. Maria Höhe 95 cm, Johannes Höhe 92 cm.
Provenienz
Ehemals Sammlung Hermann Schwartz, Mönchengladbach.
Literaturhinweise
Sammlung Hermann Schwartz, Mönchengladbach. Spätere Erwerbungen. Katalogbearbeitung durch die Skulpturengalerie SMPK Berlin, hg. v. Hermann Schwartz, Berlin o. J., S. 8-9 (Hartmut Krohm).