Hermann (David Salomon) Corrodi - Blick über das Marmarameer auf Konstantinopel - image-1

Lot 42 Dα

Hermann (David Salomon) Corrodi - Blick über das Marmarameer auf Konstantinopel

Auktion 1262 - Übersicht Berlin
26.10.2024, 11:00 - Romantik und Realismus. Veduten, Landschaften und Genrebilder einer Privatsammlung
Schätzpreis: 12.000 € - 16.000 €
Gebot

Hermann (David Salomon) Corrodi

Blick über das Marmarameer auf Konstantinopel

Öl auf Leinwand. 38,4 x 71,4 cm.
Signiert und datiert unten links: H Corrodi Roma.

Betrachtet man die Biografien von Landschaftskünstlern des 19. Jahrhunderts, ihre Familien- und Lebensgeschichten, so erstaunt ihre internationale Mobilität, die sich auch in Hermann Corrodis deutsch-italienischem Namen widerspiegelt: Sein Vater Salomon, ein Schweizer, war ein Landschaftsmaler, der nach Italien ging, dort wurde Hermann Corrodi 1844 in Frascati geboren. Der Sohn avancierte nach einem Studium in Rom und Genf zu einem der führenden italienischen Veduten- und Landschaftsmaler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Seine Reisen nach Konstantinopel (Istanbul) in den 1870er Jahren, gefolgt von Aufenthalten in Syrien und Ägypten, bedeuteten einen Wendepunkt in Corrodis Schaffen. Hatte er zuvor atmosphärisch dichte italienische Landschaften und Ansichten geschaffen, so bot ihm der Orient ein neues Repertoire an Motiven und eine neue, intensivere Farbpalette.
Konstantinopel erscheint in Corrodis Bildern durchtränkt vom glühenden Rot und Gelb der Sonne, hier ist es die kühle Atmosphäre des Morgens, die den Bosporus in zarte Nuancen von Blautönen taucht. So wurde Corrodi zugleich zu einem international gefeierten Vertreter der italienischen Landschaftsmalerei wie auch des Orientalismus, der im Pariser Salon und an der Royal Academy in London ausstellte und Monarchen wie Queen Victoria als Auftraggeber gewann.

Provenienz

Neumeister, München 21.09.1994, Lot 414.