Lot 43 Dα

Der aus einer hugenottischen Familie stammende und in Berlin 1821 geborene Charles Hoguet hat, seiner Herkunft entsprechend, sowohl die französische Kunst als auch die Berliner Kunstszene seiner Zeit verbinden können. Zunächst in Berlin bei Wilhelm August Krause ausgebildet, zog er im Alter von 18 Jahren nach Paris zur Weiterbildung. In der französischen Hauptstadt nahm sich insbesondere Eugène Isabey seiner an. Es folgten erste Erfolge und Ausstellungen in Paris, dann Reisen durch Westeuropa, bis er 1848 nach Berlin zurückkehrte.
Hoguet nahm regelmäßig an den akademischen Kunstausstellungen teil. Anlässlich der Berliner Kunstausstellung von 1863 schrieb Fontane über ihn: "Die Oberkunst ist nicht seine Kunst. Aber auf jedem Gebiete, das die Bezeichnung „groß“ beflissentlich vermeidet, ist er zu Hause; normannische Windmühlen und Küchenjungen, Bootsleute und Trüffelpasteten, Hammelherden und Staubwolken, hinter denen eine Gewittersonne untergeht, alles was Genre und Landschaft mit ihren weiten Armen umspannen, die große „Kleinwelt“ ist seine Welt“.

Unsere 1850 datierte französische Landschaft dürfte wohl er erst in Berlin entstanden sein. Noch verzichtet Hoguet hier auf die derberen Motive, die Fontane aufzählt. Von einem erhöhten Standpunkt aus blickt der Maler aus der Ferne auf den ruhig dahinfließenden Strom und die in den Horizont sich ausbreitende Landschaft. Kaum wahrnehmbar, weil winzig klein, lassen sich drei Landarbeiter entdecken und ebenso der im Gesamtbild geradezu verschwindende Schiffsverkehr.