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Lot 1073 Dα

CORPUS CHRISTI.

Auktion 864 - Übersicht Köln
20.11.2004, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 4.000 €
Ergebnis: 6.188 € (inkl. Aufgeld)

Buchsbaum, vollrund geschnitzt. Am Lendentuch besonders auf der Rückseite Reste einer farbigen Fassung. Dreinageltypus. Christus hängt mit steil und fast senkrecht erhobenen Armen am Kreuz; die Handgelenke durchbohrt, sind seine Finger zu den Handflächen eingekrümmt. Das Haupt ist in den Nacken gesunken und zum linken Arm geneigt, der gekrümmte Körper schwingt in der Hüfte nach rechts aus. Die Blöße des Gekreuzigten wird von einem Lendentuch verhüllt, das von einem Strick mit einem markanten Doppelknoten gehalten wird. Der Kruzifix ist als eine im Detail und in der schnitzerischen Ausführung vereinfachte Replik des Elfenbeinkruzifixes aus den Jahren um 1630 von Georg Petel zu beschreiben, das in München in der Schatzkammer der Residenz (Inv. Nr. 157) aufbewahrt wird. Als Replik ist es am ehesten mit einem ebenfalls aus Buchsbaum geschnitzten weiteren Kruzifix aus der Petel-Nachfolge zu vergleichen, das wohl in Augsburg um 1630-1650 entstanden ist und sich ehemals in Privatbesitz in Lindau befand.
Drei Fingerspitzen abgebrochen, kleine Bohrung auf der Rückseite. Auf der Rückseite am linken Arm oberhalb der Schulter wohl ergänzt. H 69 cm.
SÜDDEUTSCHLAND, Nachfolge des GEORG PETEL, Mitte 17. Jh.

Literaturhinweise

Zu Vorbild und Vergleichsstück siehe Karl Feuchtmayr, Alfred Schädler u. a., Georg Petel 1601/1602-1634, Berlin 1973, S. 97-98 u. 147, Kat. Nr. 13 u. 74, Abb. 48 u. 226.