HL. APOSTEL. - image-1

Lot 1193 Dα

HL. APOSTEL.

Auktion 920 - Übersicht Köln
17.05.2008, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 10.000 €
Ergebnis: 10.800 € (inkl. Aufgeld)

Holz geschnitzt, rückseitig abgeflacht und geringfügig ausgehöhlt. Freigelegte Reste einer älteren und wohl ursprünglichen farbigen Fassung. Leicht ansteigende als Erdboden gestaltete Plinthe. Der bärtige Apostel mit gelocktem Haar ist ruhig stehend leicht zur Seite gewandt und hält in seiner rechten Hand ein aufgeschlagenes Buch; ein ihn kennzeichnendes Attribut in seiner vorgestreckten linken Hand ist nicht mehr vorhanden. Er trägt ein wadenlanges gegürtetes Gewand sowie einen bodenlangen um die Schultern getragenen und über den Armen gerafften Umhang. - In einem Gutachten von Professor Erich Herzog (Frankfurt) aus dem Jahr 1960 wird die Skulptur mit einem steinernen "Hl. Jakobus d. J." vom ehemaligen Lettner des Osnabrücker Doms im Kölner Museum Schnütgen (Inv. Nr. K 55, heute Leihgabe an das Diözesanmuseum Osnabrück) verglichen, der nach jüngeren Forschungen in die Zeit um 1510/1512 zu datieren und dem westfälischen Künstler Heinrich Brabender und seiner Werkstatt zuzuweisen ist.
Feiner Riss in der rechten Schulter. Geringfügige Bestoßungen und ehemaliger Wurmfraß, mit geringen Verlusten an der Plinthe. H 60 cm.
WESTFALEN oder NIEDERSACHSEN, um 1510/1520.

Provenienz

Lempertz-Auktion 600 A, Köln, 21.-23.5.1984, Lot 1309, Taf. 117.
FARBTAFEL

Literaturhinweise

Zu der vergleichbaren Skulptur des "Hl. Jakobus d. J." siehe "Das Schnütgen-Museum - Eine Auswahl", hg. v. Hermann Schnitzler, Köln 4. Aufl. 1968, S. 98, Kat. Nr. 170 mit Abb. - Ausst. Kat. "Die Brabender - Skulptur am Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance", hg. v. Hermann Arnhold, Münster 2005, S. 183-185, Kat. Nr. 42 mit Abb.