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Lot 1540 Dα

MARIENKLAGE

Auktion 956 - Übersicht Köln
15.05.2010, 00:00 - Slg. Steinmetz - Slg. Härle
Schätzpreis: 18.000 € - 22.000 €
Ergebnis: 48.000 € (inkl. Aufgeld)

MARIENKLAGE

Holz, wohl barocke Fassung, Oberschwaben um 1430
Ausbrüche auf der Rückseite der Maria mit angedübelten Holzstücken alt ergänzt, mit Leinwand überzogen und farbig übergangen. Insgesamt geringfügig bestoßen. 55 x 47 x 23 cm.

Profilierte, flache Plinthe mit schlichter, rückseitiger Bank. Darauf sitzt die auf frontale Vorderansicht gestaltete Muttergottes in langem Kleid und Mantel, ihr erhobenes Haupt wird von einem braunroten Schleier bedeckt, dessen charakteristisch gefältelten Säume weit auf ihre Brust hinabfallen. Auf ihren Knien hält sie den Leichnam ihres Sohnes, wobei sie mit ihrer rechten Hand seinen Kopf stützt und ihre linke Hand auf seine gekreuzten Hände legt. Der plastisch durchgebildete Körper Christi ist nur mit einem Lendentuch bekleidet und zeigt seine fünf Wunden an Brust, Händen und Füßen. Der Ausdruck des Andachtsbildes wird durch die Starrheit des Toten und die verhaltene Bewegung der Mutter bestimmt, die durch den reichen aber gleichmäßig gestalteten Faltenfall des Mantels der Maria unterstrichen werden.

Provenienz

1929 erworben bei Joseph Eggle, Aulendorf.

Literaturhinweise

Alte Skulpturen aus Privatbesitz. Ausstellung im Museum Folkwang Essen 1933, S. 5, Kat. Nr. 17.