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Lot 1542 Dα

HL. BARBARA

Auktion 956 - Übersicht Köln
15.05.2010, 00:00 - Slg. Steinmetz - Slg. Härle
Schätzpreis: 40.000 € - 50.000 €
Ergebnis: 72.000 € (inkl. Aufgeld)

HL. BARBARA

Lindenholz, Fassungsreste, wohl Oberschwaben um 1470/1480
Nur geringfügige Bestoßungen. Auf eine flache nicht ursprünglich zugehörige Plinthe gesetzt. Höhe 145 cm (ohne Plinthe).

Auf Vorder- und leichte Unteransicht gestaltete, stehende Ganzfigur der bekrönten Heiligen, die als Attribut einen Kelch auf ihrer linken Hand trägt. Die im gemäßigten Kontrapost stehende hl. Barbara hat ihren rechten Fuß vorgesetzt und den Oberkörper leicht zurückgenommen, ihren Kopf hält sie leicht zur Seite gewandt. Sie trägt ein gegürtetes und fein gefälteltes Kleid, das in Steg- und Stauchfalten bis auf ihre Füße hinabfällt. Ihr dünner Mantel ist vor der Brust geschlossen und wird von ihrer rechten Hand vor dem Körper gerafft, wobei seine wulstigen Stege ein starkes plastisches Volumen entfalten. Die langen Haare der Heiligen werden zum Teil von einem weißlichen Schultertuch verdeckt, das zur linken Hand hinabfällt und in seiner Verhüllung des Kelchfußes ein weiteres charakteristisches Faltenmotiv entwickelt. Die ursprünglich aus Dornbirn im Vorarlberg stammende Skulptur ist in ihrer Gestaltung in der Nachfolge von Werken des um 1430-1460 tätigen Ulmer Bildschnitzers Hans Multscher zu sehen.

Provenienz

Ehemals Sammlung Carl Jordan. - 1937 erworben bei Heinrich Hahn, Frankfurt/Main.

Literaturhinweise

Meisterwerke der Bildhauerkunst in Frankfurter Privatbesitz. Bd. 1. Hg. v. Otto Schmitt u. Georg Swarzenski, Frankfurt 1921, S. 19, Nr. 75 mit Abb. - Zu Werken Hans Multschers siehe z. B. Michael Baxandall: Die Kunst der Bildschnitzer. Tilman Riemenschneider, Veit Stoß und ihre Zeitgenossen, München 1984, S. 326-327, Taf. 1-5.