Lot 1158 Dα

Lindenholz, Rückseite abgeflacht und geringfügig ausgehöhlt, mit geringen Resten einer farbigen Fassung. Fein geschnitztes Relief mit flacher Plinthe. Die stehende Muttergottes trägt ein gefälteltes Kleid und einen bodenlangen Umhang. Ihren vorgesetzten rechten Fuß auf die Spitze der mit einem Gesicht versehenen Mondsichel setzend, hält sie das Jesuskind mit beiden Händen vor ihrer Brust. Das nackte Kind ist dem Betrachter zugewandt, mit gekreuzten Beinen hält es die Weltkugel auf seinem rechten Knie, mit seiner Linken greift es um einen Gewandzipfel Mariens. Die Gesamtwirkung der Skulptur wird durch den geschlossenen Kontur des Gewandsaumes bestimmt, der nur von den differenziert gearbeiteten langen Haaren Mariens überschritten wird. Das Relief wir zudem besonders von der Gestaltung des Gewandes geprägt, das in seiner Faltengebung ein ornamentales Eigenleben entwickelt.
Kleine vertikale Risse in der rechten Schulter und der rechten Hand Mariens sowie in der Mitte der Plinthe. Kleiner Abbruch im Gewandsaum unten links. Auf der Rückseite Metallbügel. H 121 cm, T 11 cm.
SCHWABEN oder OBERRHEIN, um 1520.