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Lot 1189 Dα

MARSYAS.

Auction 840 - overview Köln
17.05.2003, 10:30 - Alte Kunst, Mai 2003
Estimate: 11.000 €
Result: 28.320 € (incl. premium)

Elfenbein, aus großen Teilen zusammengefügt und sowohl der Baum als auch die frei vor ihm stehende Figur des Marsyas rundplastisch geschnitzt; geringe Reste einer alten Polychromie. Der Satyr Marsyas forderte den griechischen Gott Apollon zum musikalischen Wettstreit heraus und unterlag. Für seine Vermessenheit wurde Marsyas von Apollon bestraft, indem ihm bei lebendigem Leib die Haut abgezogen wurde. Die ungewöhnlich große und qualitätvoll geschnitzte Elfenbeinplastik zeigt den nackten und mit hoch erhobenen Armen an einen Baum gefesselten Marsyas, seinen Kopf zurückgenommen und den Mund leidend geöffnet. Die seinen Armen und dem Oberkörper abgezogene Haut (hier Reste einer roten Polychromie) hängt ähnlich einem Tuch an seinem Körper herab, der überdeutlich die Muskulatur und die Sehnen des Geschundenen sehen läßt. Der Darstellungstyp folgt der bereits 1553 bekannten und 1598 im Inventar der Villa Medici in Rom genannten Antike des Marsyas (heute Uffizien, Florenz). Als allgemein vergleichbare spanische Elfenbeine sind eine Statuette des "Hl. Sebastian" im Klarissinenkloster Estella (Navarra) und die 1638 datierte "Marter des hl. Bartholomäus" in Albi (Musée Toulouse-Lautrec) zu nennen.
Feine Längsrisse, Querriß im Sockel. Äste des Baumes und Spitze des linken Fußes alt, aber neu angefügt. H 70 cm.
Wohl SPANIEN, 2. Drittel 17. Jh.

Certificate

Wir danken Prof. Dr. Christian Theuerkauff, Berlin, für seine Begutachtung und seine Auskünfte zu diesem Werk.