Lot 1174 Dα

Eichenholz, vollrund geschnitzt, Bergkristall und Karneole. Mit Resten einer älteren farbigen Fassung, im Bereich des Gesichts zum Teil übergangen. Querrechteckige einfache Sitzbank, auf der Rückseite fünfseitig abgekantet. Darauf thronend und dem Betrachter in Frontalität zugewandt ein heiliger Bischof in langer Albe und Untergewand, das Haupt von der Mitra mit auf den Rücken herabhängenden Infuln bekrönt. Die parallel geführten Beine und (heute verlorenen) vorgestreckten Hände unterstreichen die symmetrische Gestaltung und hieratische Ausstrahlung der Skulptur. So sind der Fall und die Konturen der Gewandsäume spiegelsymmetrisch angelegt, auch der Kopf ist unverrückt dem Betrachter zugewandt. Die Reste der Farbfassung lassen rote und dunkelgrüne Gewandpartien unterscheiden, das Gesicht zeigt ein weißrötliches Inkarnat. Die weiße Mitra ist mit Rosettenmotiven geschmückt; auch die Rückseite der Sitzbank trägt ein wohl jüngeres schwarzes florales Motiv auf grünem Grund. In Brust und Mitra sind zwei Bergkristalle eingefügt, in die Mitra zudem braune und rote Karneole.
Ehemaliger Wurmfraß mit Verlusten besonders im unteren Bereich der Skulptur. Senkrechter Riß im rechten Bein. H 72 cm.
Wohl NORDFRANKREICH, 13. Jh.