EUCHARISTISCHE TAUBE. - image-1

Lot 1095 Dα

EUCHARISTISCHE TAUBE.

Auction 864 - overview Köln
20.11.2004, 00:00 - Alte Kunst
Estimate: 7.500 €
Result: 7.735 € (incl. premium)

Bronze und Kupfer, teilweise vergoldet, Email. Runde Standfläche mit blauen, roten und grünen stilisierten Ranken- und Blütenornamenten sowie mit vier nach oben gebogenen und in Tierköpfen endenden Bügeln. Darauf die Darstellung einer hohl gearbeiteten Taube mit erhobenem Kopf und ebenfalls blau-rot-grünem regelmäßig angeordnetem Federkleid. Ihre Flügel sind an Scharnieren befestigt, auf dem Rücken läßt sich zudem eine hochovale Klappe mit Hilfe eines kleinen drehbaren Verschlusses öffnen und anheben. Allgemein ist eine eucharistische Taube als eine Sonderform des Behälters zur Aufbewahrung konsekrierter Hostien (Pyxis) zu beschreiben, die auf einem Untersatz stehend oder über dem Altar hängend angebracht war. Die meisten der kupfernen und zum Teil vergoldeten sowie emaillierten, stets typengleichen eucharistischen Tauben stammen aus dem 12.-13. Jahrhundert aus den Werkstätten von Limoges. Die Ausführung und die Farbigkeit des Emails sowie die wenig differenzierte Ornamentik des Fußes lassen jedoch mit aller Unentschiedenheit und mit Vorsicht vermuten, daß es sich bei der vorliegenden Taube wohl eher um eine historistische Stilkopie des späten 19. Jahrhunderts handelt, wie sie in vergleichbaren Emailarbeiten zum Beispiel von der Firma Samson in Paris hergestellt wurden.
Vergoldung teilweise abgegriffen. Insgesamt leicht bestoßen und mit geringen Verlusten. H 22,5 cm.
Wohl FRANKREICH, 4. Viertel 19. Jh. (?)

Literature

Zu den Emailarbeiten Samsons siehe Florence Slitine, Samson - génie de l´imitation, Paris 2002, hier S. 19-45.