Lot 806 Dα

Lindenholz geschnitzt, rückseitig abgeflacht mit alter Hinterlegung im Bereich des rechten Ellenbogens und der Schulter. Reste einer älteren farbigen Fassung, in Teilen übergangen. Darstellung des sitzenden Pilgerheiligen in frontaler Vorderansicht. Jakobus trägt ein langes rotes Untergewand mit einem kräftigen Gürtel sowie einen braunroten und blau unterfütterten langen Mantel, der über Schultern und Unterarme gelegt über den Knien gerafft ist und dessen schwingenden Gewandsäume, hohen Stegfalten und knittrigen Stauchfalten die plastische Wirkung der flachen Skulptur bestimmen. Die Tracht des Heiligen wird durch Pelerine, Reisetasche, breitkrempigen Pilgerhut und (ergänzten) Pilgerstab vervollständigt, wie auch Haar- und Barttracht dem Typus des hl. Jakobus d. Ä. entsprechen; die üblicherweise als Pilgerabzeichen und Attribut an der Hutkrempe befestigte Muschel ist nicht dargestellt. Die Physiognomie der Skulptur verweist auf das fränkische Umfeld der Werke Tilman Riemenschneiders.
Ehemaliger Wurmbefall, Farbfassung mit Verlusten. Hände vermutlich ergänzt. Metallhaken in der Rückseite, auf hölzerne Plinthe montiert. H 59 cm; T 14 cm (ohne Stab und Plinthe).
FRANKEN, um 1500.