Walter Becker - Biografie
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Walter Becker wurde am 1. August 1893 in Essen geboren. Weil sein Vater, ein Schmiedemeister, früh starb und die Mutter ein sicheres Auskommen für ihren Sohn wünschte, konnte Walter Becker zunächst nicht die Kunstgewerbeschule besuchen. Daran änderte auch die Fürsprache seines Zeichenlehrers nichts, der das künstlerische Talent Beckers erkannte. Also arbeitete der junge Walter tagsüber in einem Warenhaus, um sich den Besuch von Abendkursen an der Essener Kunstgewerbeschule zu finanzieren. Dort erlernte er Aktzeichnen und Holzschnitzerei. Trotz dieser widrigen Umstände konnte Walter Becker bereits zu dieser Zeit künstlerisch auf sich aufmerksam machen und ein Stipendium gewinnen. Anzeichen einer Tuberkuloseerkrankung machten einerseits einen Aufenthalt im Schwarzwald notwendig, führten aber andererseits auch zu einer deutlichen Verkürzung des unangenehmen Kriegsdienstes. So konnte Becker noch während der Kriegsjahre 1915 ein Studium bei Walter Conz an der Großherzoglich Badischen Kunstschule in Karlsruhe beginnen. Aufträge der Majolika Manufaktur Karlsruhe und aus privater Hand sicherten Walter Beckers Unterhalt.
Walter Becker befreundete sich mit Künstlerkollegen wie Rudolf Schlichter und Wladimir von Zabotin und gründete mit ihnen die Karlsruher Künstlergruppe Rih. Die Mitglieder dieser Gruppe standen in engem Austausch mit dem Kunsthistoriker und Volkskundler Wilhelm Fraenger, der Becker eine erste Ausstellung im Kunstverein Heidelberg vermittelte. Walter Becker schuf in dieser Zeit zahlreiche Buchillustrationen und widmete sich gemeinsam mit seinem Künstlerfreund Karl Albiker der Bildhauerei. Als Albiker nach Dresden an die Kunstakademie berufen wurde, folgte ihm Becker und beendete sein Studium als Meisterschüler in der Bildhauerklasse seines Freundes. Seine schwächliche Gesundheit erzwang einen erneuten Sanatoriumsaufenthalt, bei dem er Yvonne von König, die Adoptivtochter des Malers Leo von König, kennen, die er 1923 heiratete. Über seinen Schwiegervater lernte Becker zahlreiche bedeutende Künstlerpersönlichkeiten kennen, darunter Georges Braque, André Derain, George Grosz und Thomas Mann. Für ein Porträt seines Freundes Marcel Sauvage wurde Becker mit dem 1. Kunstpreis der Stadt Hannover geehrt.
Walter Becker zog mit seiner Frau nach einem längeren Aufenthalt in Südfrankreich nach Tutzing, wo es zu einer herzlichen Freundschaft mit dem in der Nachbarschaft wohnenden Musiker Ludwig Hoelscher und dessen Frau kam. Der Berufung als Professor an die Karlsruher Kunstakademie konnte Becker auf Druck der Nationalsozialisten nicht folgen. Erst nach dem Krieg erfüllte er einen Lehrauftrag an der Akademie in Karlsruhe, kehrte aber nach dem unerwarteten Tod seiner Frau wieder nach Tutzing zurück. Das Ehepaar Hoelscher spendete dem einsamen Künstler Halt und Trost und ermutigte ihn, mit der Malerei fortzufahren. In den 1960er-Jahren erlahmte Walter Beckers Sehkraft und behinderte seine künstlerische Tätigkeit. Walter Becker fand schließlich in den 1970er-Jahren zu einer stark reduzierten, abstrahierenden Malweise, die er trotz seiner Sehbehinderung ausüben konnte.
Walter Becker starb am 24. Oktober 1984 in Tutzing am Starnberger See.
© Kunsthaus Lempertz
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