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Andrea Branzi wurde am 30. November 1938 in Florenz geboren. Sein Studium der Architektur schloss er 1966 ab. Im selben Jahr gründete er gemeinsam mit Gilberto Corretti, Paolo Deganello und Massimo Morozzi die Gruppe Archizoom Associati, deren Name sich von der ähnlich ausgerichteten britischen Architektenvereinigung Archigram und deren hauseigener Zeitschrift Zoom ableitete. Ziel der jungen Gemeinschaft war die Überwindung des zu dieser Zeit vorherrschenden funktionalen Designs zugunsten einer neuen Ästhetik, die vor allem von der Pop Art inspiriert war. Dabei wurden Provokationen bewusst und billigend in Kauf genommen: Die jungen Architekten wollten lautstark die wachsende Konsumgesellschaft kritisieren und die überkommenen Werte der bürgerlichen Gesellschaft infrage stellen. Obwohl die Gruppe Archizoom nur bis 1974 Bestand hatte, übte sie einen nachhaltigen Einfluss auf spätere Gruppierungen wie Studio Alchimia und Memphis aus und gilt als radikaler Anstoß des Anti-Designs. Zu den wichtigsten Projekten von Archizoom gehörte ihr Stadtentwicklungsprojekt No-Stop-City, das mit feiner Ironie die neuzeitliche Architektur kritisierte.
Andrea Branzi zog 1973 nach Mailand und gründete ein Jahr nach der Auflösung von Archizoom mit seinen Kollegen Alessandro Mendini und Ettore Sottsass die Organisation CDM (Consulenti Design Milano), deren Schwerpunkt auf der Erforschung neuer Materialien und Technologien lag. Als der Architekt Alessandro Guerriero und seine Schwester Adriana 1976 die Designgruppe Studio Alchimia gründete, schloss sich auch Branzi der neuen Bewegung an, die viele der Ideen, die er selbst bereits mit der Gruppe Archizoom angestoßen hatte, noch konsequenter und radikaler weiterführte, ausschließlich auf kostengünstige Materialien setzte und jede Zweckdienlichkeit ignorierte. Nachdem sein Freund und Mitstreiter Ettore Sottsass 1981 Studio Alchimia verlassen hatte, um seine moderater ausgerichtete Gruppe Memphis zu gründen, wandte sich auch Andrea Branzi neuen Projekten zu: 1982 beteiligte er sich an der Gründung der Domus Academy in Mailand, einer privaten Kunstschule. Die Vermittlung von Wissen wurde für Andrea Branzi so wichtig, dass er von 1983 bis 1987 die Zeitschrift Modo herausgab.
Andrea Branzi trieb die Avantgarde im italienischen Design voran und übernahm Aufträge für zahlreiche namhafte Kunden wie Alessi, Artemide, Bernardaud, Danese, Montblanc oder Zanotta (Möbelserie Animali Domestici). Neben seiner praktischen Tätigkeit als Architekt schuf Branzi auch ein umfassendes Werk an theoretischen Schriften, darunter Bücher, Essays und Artikel zu den Themen Architektur und Design. Die theoretische Arbeit war für Branzi nicht nur eine Ergänzung seiner praktischen Arbeit, sondern ein gleichbedeutender zweiter Pol, der es ihm erlaubte, Gedanken und Ideen auszuführen, für deren tatsächliche Umsetzung ihm sonst keine Ressourcen oder Räume zur Verfügung standen. Für seine Arbeit erhielt Andrea Branzi Preise und Ehrungen, wurde er 1987 mit dem Compasso d'Oro ausgezeichnet; 2018 erhielt er den Rolf-Schock-Preis.
Andrea Branzi lebte heute in Mailand und lehrt dort am renommierten Polytechnikum als Professor für Interieur und Design.
© Kunsthaus Lempertz
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