Claudio Bravo - Biografie
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Claudio Bravo wurde am 8. November 1936 in der chilenischen Hafenstadt Valparaíso geboren. Im Alter von 24 Jahren verließ er völlig mittelos seine Heimat Chile – weil es dort doch sehr am rechten Kunstverständnis gemangelt habe, wie er einmal in seiner Wahlheimat Marokko zu Protokoll gab. In Marokko war das später anders, der Künstler besaß gleich drei Paläste und wurde verehrt wie ein König. Zunächst führte ihn sein Weg jedoch nach Madrid, wo er sich als Porträtmaler einen Namen machte. Zu seinen Kunden zählten illustre Persönlichkeiten, darunter die spanische Königsfamilie um König Juan Carlos, seine Frau Sofia und ihre Kinder. Über 300 Porträts entstanden innerhalb von acht Jahren. In den reich gefüllten Museen der spanischen Hauptstadt studierte Claudio Bravo die alten Meister des Barock und der Renaissance, seine bevorzugten Künstler zu dieser Zeit waren Diego Velázquez und Francisco de Zurbarán. 1963 stellte er erstmals in Madrid aus, 1970 in der Steampfli Gallery in New York – immer begleitet vom Beifall der Kritiker.
1972 wurde Claudio Bravo mit gerade 36 Jahren auf die Documenta 5 in Kassel eingeladen, er war in der Abteilung "Realismus" vertreten. Zahlreiche Ausstellungen in den großen Kulturmetropolen der Welt schlossen sich an, neben dem überquellenden Lob der Kritiker stellte sich auch ein wachsender finanzieller Erfolg ein, der dem Künstler Unabhängigkeit und große Freiheit bescherte. Während sich sein hyperrealistischer Stil immer deutlicher herausbildete und von Kunstfreunden gerne als "Fotorealismus" bezeichnet wurde, stand Bravo selbst diesem Etikett ablehnend gegenüber. Er sei nicht fotorealistisch, denn schließlich habe er niemals von einem Foto abgemalt, pflegte er unwirsch zu erklären. An Selbstbewusstsein mangelte es dem Künstler ohnehin nicht. Claudio Bravo sah sich selbst als vom Himmel begnadet an, als Träger einer Gabe, die außer ihm niemand erhalten habe.
Als glückliche Entscheidung für Claudio Bravo erwies sich der Umzug nach Marokko, das ihm nicht nur eine neue Heimat, sondern auch ein schier unerschöpflicher Quell an Inspiration wurde. Gerade die orientalische Farbenpracht und das Fehlen der in Spanien so gehassten gesellschaftlichen Zwänge eröffneten Bravo eine ganz neue künstlerische Freiheit. Seine Themenwahl verbreiterte sich enorm, seine Darstellungen gingen in ihrem Detailreichtum und ihrer Plastizität oft über die Wirklichkeit hinaus – die Bilder von Claudio Bravo sind bisweilen so realistisch, dass sie wieder abstrakt wirken. Dabei legte der Künstler immer großen Wert darauf, dass er zwar viele Einflüsse widerspiegele, aber kein wirkliches Vorbild besitze – er folge niemandem, sondern erfinde seine eigene Realität, die er in seinen Bildern festzuhalten versuche. Seine Kunst begriff Claudio Bravo immer auch als Arbeit. Jungen Künstlern warf er vor, sich häufig zu sehr auf Eingebungen und Improvisationen zu verlassen, er selbst ging mit großer Disziplin jeden Tag ans Werk und verbrachte auch im hohen Alter viele Stunden vor der Staffelei. Mit Kritiken ging er gelassen um: Den positiven stimmte er zu, über die schlechten lachte er. Claudio Bravo starb am 4. Juni 2011 in Taroudannt, Marokko.
© Kunsthaus Lempertz
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