Heinrich Ehmsen - Biografie
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Heinrich Ehmsen wurde am 9. August 1886 in Kiel geboren. Der Sohn eines Korbmachermeisters wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und musste im Lebenskampf der Familie seinen Beitrag zum Unterhalt leisten, indem er den Vater beim Korbflechten unterstützte. Der Malerei näherte er sich darum zunächst auch auf handwerklicher Ebene: Bei dem Kieler Malermeister Ernst Rüschmann sollte er eine Lehre zum Stubenmaler absolvieren. Dier Brotberuf brachte Heinrich Ehmsen aber zu seiner eigentlichen Berufung: Noch während seiner Lehrzeit entstanden frühe Studien für spätere Tier- und Landschaftsbilder. Die Begeisterung für das Malen wuchs immer mehr, doch war an ein Kunststudium für seine Eltern nicht zu finanzieren. Also stemmte Heinrich Ehmsen die anfallenden Kosten für seine Ausbildung zum Dekorationsmaler selbst, indem er nach Feierabend als Anstreicher arbeitete. Von 1906 bis 1909 besuchte Ehmsen in Düsseldorf die Kunstgewerbeschule und studierte bei Johannes Ludovicus Mathieu Lauweriks, Fritz Helmuth Ehmcke und Peter Ehrens. Mit seinem Lehrer Lauweriks gestaltete Heinrich Ehmsen einen Raum für die Ausstellung Christliche Kunst.
Heinrich Ehmsen konnte während eines kurzen Paris-Aufenthalts die Académie Colarossi besuchen und im Künstlertreffpunkt Café du Dôme Künstler wie Alfred Flechtheim, Ernesto de Fiori und Jules Pascin kennenlernen und dabei wichtige Impulse sammeln. Die Rückkehr nach Deutschland brachte den Umzug nach München und den Kontakt mit der Neuen Künstlervereinigung und dem Blauen Reiter. Große Bewunderung hegte Heinrich Ehmsen für Alexej Jawlensky; außerdem pflegte er einen intensiven Austausch mit Marianne von Werefkin. Am Ersten Weltkrieg musste Ehmsen als Soldat teilnehmen und war in Frankreich und Rumänien stationiert. Nach dem Krieg wurde er Zeuge der Unruhen um die Münchner Räterepublik. Die damit verbundenen Ereignisse und Erfahrungen prägten ihn sehr und schlugen sich in einer Vielzahl von Werken nieder und regten den Künstler schließlich zu einer Beschäftigung mit dem menschlichen Zerfall und dem Wahnsinn an, den er in Irrenhäusern studierte – zwar war das Thema nicht neu, aber Ehmsen wohl der erste Maler, der dafür vor Ort Eindrücke sammelte. Im Anschluss an diese politischen Umwälzungen schloss der Künstler sich der Novembergruppe an.
Heinrich Ehmsen arbeitete an der Seite von Karl Schmidt-Rottluff und Georg Schrimpf an der Deutschen Akademie in Italien. 1929 übersiedelte Ehmsen nach Berlin, wo er sich in den 1930er Jahren als Unterstützer der Kommunistischen Partei bei den Reichstagswahlen engagierte. Nach einer Ausstellung in Moskau wurde er schließlich von der Gestapo verhaftet und musste erdulden, dass seine Bilder auf der berüchtigten Ausstellung Entartete Kunst gezeigt wurden. Nach seiner Entlassung aus der Haft musste Ehmsen zum zweiten Mal als Soldat in den Krieg ziehen. Als Propagandaoffizier nutzte er seine Möglichkeiten und organisierte im Verbund mit Gerhard Heller für französische Schriftsteller die Teilnahme am Weimarer Dichtertreffen. Während der Angriffe auf Berlin wurden einige seiner Werke zerstört. Nach dem Krieg gründete Ehmsen gemeinsam mit Karl Hofer die Hochschule für bildende Künste, als deren stellvertretender Direktor er fungierte.
Heinrich Ehmsen starb am 6. Mai 1964 in Ost-Berlin.
© Kunsthaus Lempertz
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