Egon Eiermann - Biografie
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Egon Eiermann wurde am 29. September 1904 in Neuendorf (heute Potsdam-Babelsberg) geboren; er war das erste Kind eines Lokomotivenkonstrukteurs und der Berlinerin Emma Gellhorn. Später kam noch eine jüngere Schwester hinzu. Technisches Interesse zeigte Eiermann schon früh; gleich nach bestandenem Abitur am Althoff-Gymnasium absolvierte er ein Architekturstudium bei dem berühmten expressionistischen Baumeister Hans Poelzig an der Technischen Hochschule Berlin. Ab 1923 sammelte Eiermann im Baubüro der Rudolph Karstadt AG in Hamburg unter dem Chef-Planer Philipp Schaefer praktische Erfahrungen, ehe er 1927 zu den Berliner Elektrizitätswerken wechselte. 1931 stand Eiermann zum ersten Mal auf eigenen Füßen, als er gemeinsam mit Fritz Jaenecke ein Architekturbüro gründete und mehrere Wohnhäuser in Berlin und in der unmittelbaren Umgebung entwarf. Obwohl dem jungen Unternehmen Erfolg beschieden war und die Auftragslage sich glänzend entwickelte, kam es zum Zerwürfnis zwischen den Partnern, sodass Fritz Jaenecke 1934 die Bürogemeinschaft verließ.
Im Gegensatz zu vielen anderen kreativen Geistern seiner Zeit musste Egon Eiermann während der nationalsozialistischen Jahre keine Behinderung seiner Arbeit ertragen. Mit seinem Schwerpunkt auf dem modernen Industriebau geriet er nicht in Konflikt mit den künstlerischen Vorstellungen der braunen Machthaber, sondern konnte die meisten seiner Ideen ungehindert umsetzen. Dabei setzte Eiermann durchaus auf zukunftsweisende Ideen, so gestaltete er zwischen 1934 und 1938 die Filialen des Berliner Bestattungsunternehmens Grieneisen (heute Ahorn AG) neu und erreichte mit einem einheitlichen Erscheinungsbild ("Corporate Design") einen hohen Wiedererkennungswert. 1937 war Eiermann an der Propagandaausstellung "Gebt mir vier Jahre Zeit" beteiligt, für die er in Berlin ein 18 Meter hohes Hitlerporträt samt raffinierter Licht- und Tonkomposition installierte. Zahlreiche weitere Aufträge für ansässige Werke, Fabriken und Krankenhäuser folgten.
Trotz seiner zeitweisen Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten konnte Egon Eiermann seine Karriere nach dem Krieg ungehindert fortsetzen. Für seine in Stahlskelettbauweise ausgeführten Industriebauten erhielt Egon Eiermann viel Anerkennung, die Fabrikanlage der Taschentuchweberei in Blumberg brachte ihm sogar den Hugo-Häring-Preis ein. Gerade die Phase des Wiederaufbaus nach dem Krieg bot einem stilbildenden Architekten wie Egon Eiermann viel Raum zur Verwirklichung spannender Projekte und wegweisender Ideen. Letztere waren auch an der Hochschule gefragt: In Karlsruhe lehrte Egon Eiermann als ordentlicher Professor. Den Austausch mit anderen Größen der Architektur pflegte er insbesondere während einer Studienreise durch die USA: Hier lernte er neben Walter Gropius und Marcel Breuer auch Ludwig Mies van der Rohe kennen. In Zusammenarbeit mit Sep Ruf entwarf er 1958 die deutschen Glas-Pavillons für die Weltausstellung in Brüssel. Mit den sogenannten "Hortenkacheln" schuf Eiermann eine avantgardistisch-praktische Wabenfassade, die aufgrund ihrer leichten Bauweise jahrzehntelang Verwendung fand.
Egon Eiermann war von 1940 bis 1952 zwölf Jahre lang mit der Innenarchitektin Charlotte Friedhelm verheiratet, aus der Ehe ging ein Sohn hervor. Am 19. Juli 1970 starb Egon Eiermann in Baden-Baden. Im Jahr 2004 wurde er durch eine Briefmarke mit seinem Konterfei geehrt. Über 30 seiner Bauwerke stehen in Deutschland noch heute unter Denkmalschutz.
© Kunsthaus Lempertz
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