Andi Fischer kritzelt nur auf den ersten Blick, was jeder könnte: Tatsächlich sind die Bilder des deutschen Malers zwar leichtherzig, aber auch voller Lebenskraft, packen zu, stoßen an, öffnen eine Tür.
(...) WeiterlesenAndi Fischer: vom KFZ-Mechaniker zum bildenden Künstler
Andi Fischer wurde 1987 in Nürnberg geboren. Zunächst deutete in seinem Lebenslauf nichts auf eine Karriere als Künstler hin: Nach dem Hauptschulabschluss machte er eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker, aber der Traum von einem Kunststudium, der durch Besuche im Neuen Museum in Nürnberg bestärkt wurde, bewog Andi Fischer schließlich dazu, nach Berlin zu gehen, das Abitur nachzuholen und ein Kunststudium anzustreben. Mit Erfolg: Er studierte von 2013 bis 2018 an der Universität der Künste Berlin bei Professor Thomas Zipp (*1966), von dem er in seinen künstlerischen Ansätzen gefördert und unterstützt wurde. Ungeachtet dieser positiven Erfahrungen während des Studiums stand Andi Fischer vor einer ungewissen Zukunft, deren Beginn sich durch den Gewinn der Berlin Masters deutlich leichter gestaltete als erwartet: Der mit 10.000 Euro dotierte Preis ermöglichte es dem jungen Künstler, ohne die Frage nach dem Morgen ein Atelier am Treptower Park einzurichten und den Fokus ganz auf seine künstlerische Arbeit zu legen.
Auf die Figuren der Anfangszeit folgten Landschaftsbilder
Andi Fischer erregte mit seinem überwiegend figurativ gehaltenen Frühwerk die Aufmerksamkeit der kleinen Berliner Galerie Åplus, in der er mehrere Ausstellungen bespielte, dann zeigte die Galerie Avlskarl in Kopenhagen Interesse an seinen künstlerischen Positionen und schließlich kam noch die Düsseldorfer Galerie Sies & Höke hinzu, mit der er bis heute zusammenarbeitet. Nach einem seiner wiederkehrenden Frankreich-Aufenthalte, die Andi Fischer vor allem zur Erholung und künstlerischen Pause nutzt, vollzog sich eine Hinwendung zur Darstellung von Landschaften, deren Schaffung durch einen anderen Rhythmus eine willkommene Abwechslung für den Maler bedeutet, der sich mit der Zeit eine Abkehr von seinen erfolgreichen Figuren wünschte. Neben der Malerei hat Fischer in jüngerer Zeit auch Erfahrungen mit der Holzplastik gesammelt: Während der Corona-Pandemie entstanden Schaukästen aus Holz mit hölzernen Figuren, die der Künstler grob, aber ausdrucksstark in zügigem Arbeitstempo formte – eine Arbeit, die ihm nach eigener Auskunft gut tut.
Geprägt durch die Ästhetik von Skaterszene und Streetart
Andi Fischer hat immer schon, wie er sagt, gekritzelt, aber dass seine Kritzeleien Kunst sein könnten, dieser Gedanke reifte in ihm erst nach und nach. Bei seinen Kontakten mit der Skaterszene faszinierten ihn die teils aufwendigen grafischen Verzierungen der Skateboards und die Ästhetik, die der amerikanische Skateboarder Ed Templeton (*1972) bei seiner Zusammenarbeit mit der Firma Toy Machine prägte. In den Bildern von Andi Fischer verkörpert sich der Drang nach Unabhängigkeit und Freiheit, der dem Künstler zu eigen ist, der Verzicht auf Kompromisse, die Lust an der Spontanität und eine gehörige Portion Optimismus. Fischer ist es seit seinen Lehrjahren gewohnt, als Außenseiter am Rand zu stehen und sein eigenes Ding zu machen, umso mehr freut es den Künstler, dass seine Arbeit heute auf wachsende Resonanz stößt.
Andi Fischer lebt und arbeitet in Berlin.
Andi Fischer - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: