Peter Gaymann

Peter Gaymann wurde am 26. Juni 1950 in Freiburg im Breisgau geboren. Der Sohn eines Buchbinders und Buchhalters und einer Landwirtin wuchs mit mehreren Brüdern auf und entdeckte schon als Kind seine Liebe zum Zeichnen. Nach dem Besuch des Gymnasiums und dem Abitur im Jahr 1970 leistete er zwar von 1971 bis 1972 seinen Militärdienst ab, erklärte jedoch im Nachhinein seine Verweigerung. Peter Gaymann studierte in Freiburg Sozialwesen und arbeitete eine Zeit lang als Sozialpädagoge und Kunsterzieher, vergaß darüber aber das Zeichnen nie und betätigte sich seit 1976 auch neben seinem Brotberuf als Sozialarbeiter als freiberuflicher Cartoonist und Illustrator. Gegen Ende der 1970er Jahre veröffentlichte die Badische Zeitung seine Serie Gaymanns tierische Blätter, die eine große und positive Resonanz bei den Lesern hervorrief. Während seiner Laufbahn als humoristischer Zeichner verwendete er häufig das Pseudonym P. Gay. Unter diesem Namen gelang ihm mit dem 1984 veröffentlichten Buch Huhnstage der Durchbruch.

Peter Gaymann zog 1986 mit seiner ersten Frau und seiner kleinen Tochter nach Rom, wo im Folgejahr 1987 sein Sohn geboren wurde. Nachdem er fünf Jahre in Italien gelebt hatte, eine Zeit, an die er gerne zurückdenkt und in der seine Liebe zu Italien gefestigt wurde, kehrte er 1991 nach Deutschland zurück und ließ sich als freier Zeichner in Köln-Sülz nieder. Bereits im Jahr 1990 begann er mit der Veröffentlichung seiner Cartoon-Serie Paar Probleme in der Zeitschrift Brigitte, die seinen Bekanntheitsgrad weiter steigerten. Peter Gaymann, der als Vorbilder die französischen Grafiker und Zeichner Tomi Ungerer (1931–2019) und Jean-Jacques Sempé (1932–2022) sowie den deutschen Karikaturisten F. K. Waechter (1937–2005) benennt, schuf mit seinen Hühnern ein populäres Markenzeichen, zeichnete aber auch Katzen und Schweine. Seine Cartoons, die auch häufig die Themen Essen, Wein und Reisen behandeln, erschienen unter anderem in der Zeitschrift Bunte und im Zeit-Magazin. Der mit dem Künstler befreundete Verleger Siegfried Liebrecht trug durch die geschickte Vermarktung der ikonischen Hühner entscheidend zu Peter Gaymanns Status als erfolgreichstem Karikaturisten bei.

Peter Gaymann ist vielfältig sozial engagiert: Seit 2008 fungiert er als Botschafter für den Bundesverband Kinderhospiz, außerdem unterstützt er die Stiftung Humor hilft Heilen des Arztes und TV-Moderators Eckart von Hirschhausen (*1967). Im Jahr 2013 rief er gemeinsam mit dem Gerontologen Thomas Klie die Aktion Demensch ins Leben, die sich dem Thema Demenz widmet. Für seine unvergleichliche humoristische Kunst erhielt Peter Gaymann Preise und Auszeichnungen; als besondere Würdigung empfand er die Herausgabe zweier Sonderpostwertzeichen mit seinen Huhn-Zeichnungen durch die Deutsche Post AG im Jahr 2014. Zum 90. Geburtstag der berühmten Freiburger Schauinslandbahn hat Peter Gaymann zwei Kabinen mit seinen beliebten Hühnern gestaltet. Seit dem 1. Dezember 2020 sind diese ganzjährig für die Personenbeförderung im Einsatz.

Peter Gaymann lebt mit seiner zweiten Ehefrau, der früheren Fernsehjournalistin Viktoria Steinbiß, in einem umgebauten Gasthaus am Starnberger See. Er hat zwei Kinder und drei Enkel.