Orazio Gentileschi - Biografie
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Orazio Gentileschi wurde am 9. Juli 1563 als Orazio Lomi in Pisa geboren. Er entstammte einer Künstlerfamilie, sein Vater Giovanni Battista di Bartolomeo Lomi arbeitete als Goldschmied, sein älterer Halbbruder Aurelio schlug ebenfalls eine Laufbahn als Maler ein. Seine erste künstlerische Ausbildung erhielt Orazio Gentileschi wohl zunächst seinem Vater, später bei seinem Halbbruder Aurelio Lomi. Nach dem Tod seines Vaters ging er nach Rom, wo er bei einem Bruder seiner Mutter Aufnahme fand. Von seinem Onkel übernahm Orazio Gentileschi möglicherweise seinen neuen Zunamen. Er absolvierte eine Lehre bei dem Landschaftsmaler Agostino Tassi und unterstützte seinen Meister bei zahlreichen Fresken in römischen Kirchen, darunter San Giovanni in Laterano und Santa Maria Maggiore. Außerdem fügte er in Tassis Landschaftsgemälde verschiedentlich Figuren ein. Während Gentileschi in diesen frühen Jahren noch unverkennbar dem Manierismus verhaftet war, veränderte sich sein Malstil zu Beginn des 17. Jahrhunderts deutlich, als er nämlich mit den wegweisenden Ideen von Michelangelo Merisi da Caravaggio in Berührung kam.
Orazio Gentileschi zeigte sich überaus fasziniert von den neuen künstlerischen Ansätzen Caravaggios und übernahm dessen Art der Beleuchtung, dramatischen Komposition und kompromisslos realistischen Darstellung für seine eigenen monumentalen Bilder. Weitere wichtige Einflüsse empfing er überdies von dem früh verstorbenen deutschen Maler Adam Elsheimer, zu dessen detaillierten Naturdarstellungen die zahlreichen kleinformatigen Landschaftsbilder Gentileschis deutliche Parallelen aufweisen. Im Verlauf seiner künstlerischen Entwicklung entfernte sich Orazio Gentileschi von der wuchtigen Gewalt seines Vorbildes Caravaggio und zeigte einen etwas lyrischeren Ansatz. Die dramatische Unmittelbarkeit und der Verzicht auf jede Idealisierung blieben ihm jedoch erhalten und zeigten sich auch in seinem berühmtesten Werk, dem 1623 in Genua entstandenen Gemälde Die Verkündigung. Von Genua aus zog der Künstler auf Einladung von Maria de Medici weiter nach Paris und schließlich, diesmal auf Vermittlung des Herzogs von Buckingham, nach London, wo er der Hofmaler von König Charles I. wurde.
Orazio Gentileschi prägte stark das Werk seiner 1593 in Rom geborenen Tochter Artemisia, in deren Schatten er zeitweise stand. Er vermittelte ihr insbesondere sein Auge für Einzelheiten sowie ein gewisses Pathos in der Darstellung und bildete sie aus im Stil von Adam Elsheimer und Caravaggio, deren Einflüssen er selbst viel verdankte. Sowohl Orazio Gentileschi und Artemisia Gentileschi werden darum zu den bedeutenden Malern des Caravaggismus gezählt, auch wenn beide auf ihre Art eigene künstlerische Akzente in ihrem umfassenden Werk zu setzen wussten. Als bereits berühmte und gefeierte Malerin unterstützte Artemisia Gentileschi möglicherweise ihren Vater in dessen letzten Lebensjahren bei der Ausführung des Deckengemäldes im Queen's House in Greenwich. Das bedeutende Gemeinschaftswerk wurde allerdings in späteren Jahren wieder entfernt und nach Marlborough House in London gebracht.
Orazio Gentileschi starb am 11. September 1639 in London.
© Kunsthaus Lempertz
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