Robert Gober - Biografie
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Robert Gober wurde am 12. September 1954 in Wallingford, Connecticut, geboren. Von 1972 bis 1976 studierte er Kunst und Literatur am Middlebury College in Vermont, 1974 besuchte er für ein Jahr die Tyler School of Art in Rom. 1976 übersiedelte er nach New York, wo er seinen Unterhalt zunächst als Zimmermann verdiente und als solcher unter anderem Puppenhäuser baute. Fünf Jahre lang arbeitete er außerdem als Assistent bei der Künstlerin Elizabeth Murray. Während dieser Zeit entdeckte Robert Gober, der sich in seinen frühen Jahren vor allem mit der Malerei beschäftigt hatte, seine Liebe zu der Objektkunst. 1984 richtete ihm die Paula Cooper Gallery in New York seine erste Einzelausstellung aus, 1988 zeigte das Art Institute of Chicago seine Werke.
Robert Gober hielt sich schon früh an die gewöhnlichen Dinge des Alltags, stellte Spülbecken, Türen, Laufställe, Polstersessel und menschliche Beine in den Mittelpunkt seiner Kunst. Es sind keine Originale, sondern Nachbildungen, von dem Künstler mit eigener Hand gefertigt, kunstvoll und mit Bedacht arrangiert, scheinbar einen Zweck erfüllend, in praktischer Hinsicht aber völlig nutzlos. Damit führt Robert Gober sein Publikum gewollt in die Irre, löst Erinnerungen und Emotionen aus und erreicht die Begegnung auf einer persönlichen Ebene. Das intellektuelle Konzept des Künstlers verbindet sich mit der Intuition des Betrachters. Ein häufiges Motiv bei Robert Gober ist ein Waschbecken ohne Hahn und Abfluss. Im Rahmen seiner Rauminstallation Hanging Man/Sleeping Man gestaltete Gober eine Tapete, auf der ein schlafender Weißer und ein gehängter Schwarzer zu sehen sind – ein bewusst provokativer Hinweis auf die gerade in den USA sehr präsenten Trennlinien innerhalb der Gesellschaft.
Robert Gober bezieht mit seiner Kunst auch Stellung zu gesellschaftlichen Problemen. Während der großen AIDS-Epidemie in den 1980er-Jahren beteiligte er sich gemeinsam mit zahlreichen weiteren Künstlern an der AIDS Coalition to Unleash Power, einem Zusammenschluss von Aktivisten, der in Politik und Wissenschaft ein größeres Engagement gegen AIDS erreichen wollte. Gobers Beitrag war die Skulptur Untitled (Leg), ein aus Bienenwachs, Baumwolle, Holz, Leder und menschlichem Haar gefertigtes künstliches Bein, das auf einer Auktion zu einem beträchtlichen Preis verkauft wurde – der Erlös kam dem Kampf gegen AIDS zugute.
Robert Gober schaffte in den 1990er-Jahren den internationalen Durchbruch und gilt seither als einer der bedeutendsten Vertreter der amerikanischen Gegenwartskunst. Auf zahlreichen Ausstellungen war er zu Gast, darunter 1992 die Documenta in Kassel und 2001 die Biennale in Venedig. Anregungen für seine Kunst verdankte Gober nicht nur dem Readymade-Konzept von Marcel Duchamps, sondern auch Jenny Holzer, Sherrie Levine und Cindy Sherman. Von Oktober 2014 bis Januar 2015 zeigte das Museum of Modern Art in New York die 40 Jahre umfassende Retrospektive »Robert Gober: The Heart Is Not a Metaphor«, bei der insgesamt 130 Werke des Künstlers präsentiert wurden.
© Kunsthaus Lempertz
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