Rodney Graham - Biografie
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Rodney Graham wurde am 16. Januar 1946 in Abbotsford, British Columbia geboren. 1964 gelangte er mit seiner Familie nach Vancouver, wo er ein mehrjähriges Studium der Kunstgeschichte absolvierte – zunächst an der University of British Columbia, dann an der Simon Fraser University. Bereits ab Mitte der 1970er Jahre trat Rodney Graham künstlerisch in Erscheinung, stark beeinflusst von der in Vancouver etablierten und weitentwickelten konzeptuellen Fotografie. Während seiner Zeit an der Simon Fraser University wurde Ian Wallace zu einem wichtigen Einflussgeber. Unter seinen frühesten Werken befand sich die Installation Camera Obscura, die er 1979 in einem Schuppen auf der familieneigenen Farm errichtete. Beim Betreten des Schuppens wurde der Betrachter mit dem invertierten Bild eines einsamen Baumes konfrontiert; das Werk blieb allerdings nicht erhalten, sondern wurde 1981 zerstört. Der Titel sollte sich für die folgenden Jahre als programmatisch erweisen, mit großer Experimentierfreude widmete sich Rodney Graham der Camera obscura und lotete die damit einhergehenden schöpferischen Möglichkeiten aus.
Rodney Graham versuchte sich auch am bewegten Bild, unternahm ab 1994 eine Reihe von Experimenten auf dem Gebiet von Film und Video, mit sich selbst als Hauptdarsteller. Darin erkundete er die Anfänge des Kinos, setzte sich mit der Beziehung von Ton und Bild auseinander und ließ veraltete technische Geräte wie Schreibmaschine und Filmprojektor aufeinandertreffen. Von großer Wichtigkeit für Rodney Graham war von Anfang an die Musik, der er mannigfaltige Impulse verdankte und die er auch selbst ausübte, als Mitglied verschiedener avantgardistischer Bands. Es ist die Lebenswelt des 19. und 20. Jahrhunderts, die er in seinem Werk ausleuchtet, interpretiert und für den modernen Betrachter fruchtbar macht. Dabei spielen Bezüge zur Populärkultur, ihre Klischees und gezielte Wiederholung ausgesuchter Elemente eine wiederkehrende Rolle. 1997 repräsentierte Graham Kanada auf der 47. Biennale von Venedig, er erhielt renommierte internationale Auszeichnungen wie den Gershon-Iskowitz-Preis und den Kurt-Schwitters-Preis.
Rodney Graham wird in Reihe genannt mit den großen Namen der kanadischen Kunst, mit der sogenannten Vancouver School, Vikky Alexander, Roy Arden, Stan Douglas, Ken Lum und Jeff Wall. Seine Werke verarbeiten nicht nur Einflüsse des Alltags, sondern haben auch längst auf diesen abgestrahlt: 2013 würdigte die kanadische Post die Fotografie Basement Camera Shop circa 1937 von Rodney Graham mit einer eigenen Briefmarke. Graham orientierte sich mit diesem Bild an einem alten Schnappschuss, den er in einem Antiquitätengeschäft aufgestöbert hatte, und platzierte sich selbst als Geschäftsinhaber neben den Ladentisch. Der eigene Auftritt im Bild ist ein Markenzeichen von Rodney Graham, auf das er gern und häufig zurückgreift. Dabei geht es nicht allein um Selbstdarstellung, sondern auch um die tiefsinnige Reflektion der Rolle des Künstlers in der Kunst. Es ist ein Spiel mit den Erwartungen, bei dem Graham souverän alle Fäden in der Hand hält und auch vor bissiger Selbstironie nicht zurückscheut.
Rodney Graham starb am 22. Oktober 2022 in Vancouver, Kanada.
© Kunsthaus Lempertz
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