Pieter Lastman

Pieter Lastman - Künstlerischer und kommerzieller Erfolg als Historienmaler

Pieter Lastman wurde um das Jahr 1583 herum in Amsterdam geboren. Der Sohn des gutsituierten Stadtboten Pieter Segerszoon und einer Altwarenhändlerin konnte sich früh eine Neigung zur Kunst erlauben, wie auch seine Brüder, von denen einer Goldschmied und ein anderer, Nicolaes Lastman, ebenfalls Maler wurde. Pieter Lastman erhielt seine erste Ausbildung sehr wahrscheinlich bei dem Maler Gerrit Pietersz Sweelink – so jedenfalls berichtet es der flandrische Dichter und Schriftsteller Karel van Mander, dessen Schilder-Boeck eine bedeutende Quelle für die Forschung darstellt. Anfang des 17. Jahrhunderts hatte Pieter Lastman seine Ausbildung abgeschlossen und reiste nach Italien, wo er Venedig besuchte und sich in Rom dem Malerkreis um den deutschen Künstler Adam Elsheimer anschloss. Im Jahr 1607 kehrte der Künstler nach Amsterdam zurück und reüssierte dort mit einigem Erfolg als Historienmaler. Im Gegensatz zu vielen Künstlerkollegen war damit für ihn auch ein wirtschaftlicher Erfolg verbunden; er konnte als angesehener und gefragter Maler seine Bilder zu hohen Preisen verkaufen.

Der größte Maler Amsterdams stand im Schatten seiner Schüler

Pieter Lastman interessierte sich schon zu Beginn seiner Karriere für biblische Motive und Themen aus der römischen Mythologie und behielt diesen Schwerpunkt auch in späteren Jahren bei. Dabei legte er auch besonderes Augenmerk auf die landschaftliche Umgebung, vor deren Kulisse sich seine Szenen ereigneten. Obwohl die Studienreise nach Italien und der Umgang mit Adam Elsheimer ihre Spuren im Werk von Pieter Lastman hinterlassen hatten, entwickelte der Künstler doch einen sehr eigenständigen Stil für seine Historienmalerei. Damit verschaffte er sich und seiner Werkstatt einen so ausgezeichneten Ruf, dass er im Jahr 1618 nicht nur als der größte Maler Amsterdams galt, sondern auch zahlreiche Schüler anzog, unter denen die berühmtesten Namen Jan Lievens und natürlich Rembrandt van Rijn waren. Während Lastman einerseits zunehmend im Schatten seiner Schüler stand, sorgten diese andererseits dafür, dass die Erkenntnisse und Überzeugungen ihres Lehrers weitere Verbreitung erfuhren.

Meisterwerke ohne Auftrag, geschätztes Vorbild für Rembrandt

Pieter Lastman führte kaum Auftragsarbeiten aus, sein Ruf war so glänzend, dass er es sich erlauben konnte, seine Bilder nach eigenem Gutdünken zu schaffen und auf dem Markt feilzubieten. Da er häufig auf Holz malte, sind die Werke sehr empfindlich und bedürfen heute besonderer Aufmerksamkeit. Über das Leben von Pieter Lastman sind kaum biografische Notizen erhalten – auch das sicher ein Grund für die vergleichsweise geringe Aufmerksamkeit, die ihm vonseiten der Nachwelt zuteilwurde. Im Gegensatz zu seinem Schüler Rembrandt, der mit einer Vielzahl tragischer Lebenswendungen aufwarten konnte, bot Lastman kaum Ansatzpunkte. So wenig über den Menschen aber bekannt ist, so deutlich tritt doch dem Betrachter die unerhörte Meisterschaft vor Augen, wenn er das nachgelassene Werk des großen Malers studiert. Einige seiner emotional ergreifenden Darstellungen biblischer Motive, darunter besonders die Opferung Isaaks, haben einen Niederschlag im Werk Rembrandts gefunden.

Pieter Lastman starb am 4. April 1633 in seiner Geburts- und Heimatstadt Amsterdam.