Brice Marden - Einfarbige Variationen prägten das Frühwerk
Brice Marden wurde am 15. Oktober 1938 in Bronxville im US-Bundesstaat New York geboren. Seine Kindheit verbrachte er im nahen Briarcliff Manor, von 1956 bis 1958 studierte er in Lakeland am Florida Southern College, 1961 erwarb er seinen Bachelor of Fine Arts an der Boston University School of Fine and Applied Arts, 1963 seinen Master an der Yale School of Art. Zu seinen Lehrern gehörten Reginald Pollack, Esteban Vicente, Jon Schueler, Philipp Pearlstein, Jack Tworkov, Alex Katz und Gabor Peterdi. Während seines Kunststudiums machte Brice Marden auch die Bekanntschaft von späteren großen Künstlerpersönlichkeiten wie Richard Serra, Sylvia und Robert Mangold, Janet Fish, Gary Hudson, Chuck Close und Vilja Celmins. 1963 zog Marden nach New York City, wo er während einer Anstellung als Wachmann im Jüdischen Museum mit der Kunst von Jasper Johns in Berührung kam, das ihn zu einer intensiven Auseinandersetzung anregte. Im Winter 1964 entstand das erste monochromatische Bild, das wie die folgenden Bilder des Frühwerks noch lediglich aus einem einzigen Panel bestand.
Inspiration aus griechischer Landschaft und asiatischer Kultur
Brice Marden lernte während einer Sommerreise nach Paris die Arbeiten von Édouard Manet, Francisco de Zubarán und Diego Velázquez kennen, die sein eigenes Schaffen nachhaltig inspirierten. Er studierte außerdem die Werke von Jean Fautrier und Alberto Giacometti und begann selbst damit, auch grafisch zu arbeiten. Seine Zeichnungen verstand der Künstler als eigenständige »Räume«, in denen sich der Geist eines konkreten Ortes widerspiegelte. 1966 erhielt Brice Marden auf Vermittlung von Dorothea Rockburne eine Anstellung als Assistent von Robert Rauschenberg. In den 1960er und 1960er Jahren, als die Malerei vielerorts totgesagt wurde, erlangte Marden mit seinen einfarbigen Variationen weltweiten Ruhm. Seit 1971 besuchte der Künstler regelmäßig die griechische Insel Hydra, von deren Landschaft und Lichtverhältnissen er sich inspirieren ließ. Auf Hydra entstanden insgesamt 31 Gemälde in Öl auf Marmorfragmenten. Weitere Reisen führten Brice Marden nach Rom und Pompeji, nach Thailand, Indien und Sri Lanka. Die asiatischen Traditionen übten eine große Faszination auf den Künstler aus, und er ließ viele Elemente aus diesem Kulturkreis in seine späteren Werke einfließen, zum Beispiel in seine in den 1980er Jahren entstandenen großformatigen kalligrafischen Arbeiten.
Große internationale Ausstellungs- und Verkaufserfolge
Brice Marden sieht sich als romantischen Künstler, auch wenn er mit konsequenter Reduktion, zurückhaltenden Farben und einfarbigen Paneelen ganz im Stil der Minimal Art auf die vorausgegangene Emotionalität des Expressionismus antwortete. Es geht ihm in seinem Werk auch um Sinneseindrücke und um Erfahrungen. Brice Marden nahm an verschiedenen wichtigen Gruppenausstellungen teil, darunter die documenta 5 in Kassel; die große Retrospektive, die 2007 unter anderem auch in Berlin zu sehen war, wurde von deutschen Kunstkritikern zur »Ausstellung des Jahres 2007« gekürt. Für seine Kunst erhielt Brice Marden Preise und Auszeichnungen, unter anderem wurde er im Jahr 2004 mit Alexej-von-Jawlensky-Preis der Stadt Wiesbaden geehrt. Viele seiner Bilder wurden für teils hohe Millionenbeträge verkauft, im Jahr 2013 brachte das Werk Complements bei der Versteigerung durch Christie's mehr als 30 Millionen Dollar ein.
Brice Marden - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: