Matthias Meyer war Meisterschüler bei Gerhard Richter
Matthias Meyer wurde im April 1969 in Göttingen geboren. Von 1991 bis 1994 studierte er bei Professor Gerhard Richter (*1932) an der Kunstakademie Düsseldorf und wurde 1994 auch in dessen letzter Meisterklasse zum Meisterschüler ernannt. Im selben Jahr weilte Matthias Meyer als Gaststudent in London und besuchte das Chelsea College of Art. Beide Stationen seiner Ausbildung bewertete er in der Rückschau positiv, während ihm Gerhard Richter die malerischen Grundlagen vermittelte und ein direktes Lehrer-Schüler-Verhältnis pflegte, wich in London die akademische Strenge der Düsseldorfer Akademie einer größeren Freiheit, die es Matthias Meyer ermöglichte, seine Arbeiten unter ganz verschiedenen künstlerischen Standpunkten beurteilen zu lassen. Nach dieser Erfahrung fiel es ihm nach eigenem Bekunden nicht ganz leicht, wieder im eher klassisch geprägten deutschen Ausbildungssystem Fuß zu fassen, als er 1994 in Düsseldorf sein Studium wieder aufnahm, diesmal bei Professor Dieter Krieg (1937–2005), dem er allerdings auch eine offene Herangehensweise an die Arbeiten seiner Schüler attestierte.
Träumerische Welten aus Farben, Wasser und Licht
Matthias Meyer malt vor allem Landschaften, Stadtansichten und Interieurs, für die er Fotografien als Vorlagen nutzt. Ähnlich wie im Werk seines Lehrers Gerhard Richter finden sich auch bei ihm figurative und abstrakte Elemente. Für ihn sind Abstraktion und Figuration malerische Ausdrucksformen, die ihre Bedeutung untereinander austauschen können. Ein besonderer Reiz liegt für Matthias Meyer im Entfremden und Umgestalten der fotografischen Vorlage, bis aus ihr etwas gänzlich Neues entstanden ist. Ein wichtiges Element ist für den Künstler das Wasser, das er ab 2012 in verschiedener Gestalt – als Wasserfälle, Teiche und Seen – auf seinen darstellt und untersucht, oft auch unter Einbezug der Pflanzenwelt. Unter dem Pinsel des Malers steigen versunkene Welten zwischen Traum und Wirklichkeit an das Licht der Leinwand, die als Fenster fungiert und eine neue Wahrnehmung ermöglicht. Zu diesem Zweck hat der Künstler im Lauf der Zeit eine eigens entwickelte Nass-in-Nass-Lasurtechnik entwickelt, die es ihm erlaubt, sich mit malerischen Mitteln auf innovative Weise der Wirklichkeit zu nähern, ohne diese wirklich abzubilden.
Internationale Ausstellungserfolge und Auszeichnungen
Matthias Meyer zeigt in seinem jüngeren Werk Einflüsse der Farbfeldmalerei und des abstrakten Expressionismus, als künstlerische Vorbilder oder Impulsgeber benennt er moderne Künstler wie David Hockney (*1937), Peter Doig (*1959), Neo Rauch (*1960) und natürlich seinen Lehrer Gerhard Richter, aber auch klassische Maler wie William Turner (1775–1851), Jan Brueghel der Ältere (1568–1625) und Claude Monet (1840–1926). Ungeachtet dieser Einflüsse hat er seine künstlerische Entwicklung weitgehend unabhängig vollzogen und zu eigenen Positionen gefunden. Für seine Kunst erhielt Matthias Meyer Preise und Auszeichnungen, darunter 1994 das Max-Ernst-Stipendium; 1995 war er der deutsche Preisträger des Europäischen Kunstwettbewerbs des Schweizer Bankvereins in London, 2015 gewann er ein Arbeitsstipendium der Konrad-Adenauer-Stiftung und 2022 war er Finalist für den mit 15.000 Euro dotierten Wilhelm-Morgner-Preis der Stadt Soest.
Matthias Meyer lebt und arbeitet in Deutschland.
Matthias Meyer - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: