Henry Miller - Biografie
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Henry Miller wurde am 26. Dezember 1891 in New York geboren. Weil seine Eltern aus Deutschland stammende Katholiken waren, wuchs er in einer von deutschen Auswanderern geprägten Umgebung auf. Seine Kindheit und Jugend verlief unstet, sein Studium brach er ab, weil er sich nicht zwingen lassen wollte, klassische Literatur wie die Fairie Queene von Edmund Spenser zu lesen. Um seinen romantischen Berufswunsch Cowboy zu verwirklichen, streifte er stattdessen durch die Vereinigten Staaten. Erst eine Erkrankung zwang Henry Miller zur Rückkehr nach New York, wo er sich zunächst mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt. In der Schneiderei seines Vaters entwickelte er eine Vorliebe für edle Stoffe und feine Anzüge, die er sein Leben lang beibehielt. Seine erste Ehe bewahrte ihn zwar vor der Einberufung zum Militärdienst, doch fand er bei seiner Frau kein Verständnis für seine schriftstellerischen Ambitionen und seine ständigen Berufswechsel. Auch die Geburt seiner Tochter Barbara konnte die von unterschiedlichen Erwartungen belastete Beziehung nicht retten.
Henry Miller erkämpfte sich 1920 eine Anstellung bei der Western Union Telegraphy Company in New York, eine für ihn prägende Tätigkeit, die ihn mit der Härte des kapitalistischen Geschäftsalltags bekannt machte. Die dabei gesammelten Erfahrungen verarbeitete Miller in seinem zweiten großen autobiografischen Roman Wendekreis des Steinbocks, der 1939 in Paris veröffentlicht wurde. Sein Chef riet Miller, ein Buch im Stil von Horatio Alger zu schreiben und gab ihm für dieses Projekt zusätzlichen Urlaub. Binnen drei Wochen entstand das Werk Clipped Wings, das Miller selbst zwar als literarischen Misserfolg betrachtete, seine schriftstellerischen Ambitionen jedoch festigte. Seine zweite Frau June ermunterte ihn, seine Stelle zu kündigen und sich ganz dem Schreiben zu widmen; sie unterstützte ihn dabei finanziell mit dem Geld, das sie als Tänzerin verdiente. Es war auch June, die einen mehrmonatigen Aufenthalt in Paris finanzierte, wo Henry Miller das Leben der Bohème kennenlernte und durch seinen Freund Alfred Perlès eine Anstellung als Korrektor bei der französischen Ausgabe der Chicago Tribune vermittelt bekam. In Paris traf er auch Anaïs Nin, die sowohl mit ihm als auch mit June eine heftige Liaison pflegte und zu seiner wichtigsten Muse wurde.
Henry Miller lebte wie er schrieb, überschritt kompromisslos alle gesellschaftlichen Grenzen und kannte keine Tabus. Das brachte viel Aufsehen und schließlich Verbote seiner Bücher in den USA und Großbritannien und teilweise auch im an sich liberaleren Frankreich. Finanzieller Erfolg stellte sich so kaum ein, die letzten Jahre verbrachte Henry Miller nahezu mittellos und allein in Kalifornien. Dort widmete er sich der Malerei, für die er sich früher schon interessiert hatte. Bereits 1940 hatte er mit dem expressionistischen Maler Abraham Rattner eine Reise durch den Süden der USA unternommen; außerdem war er auch mit Fernand Léger und Marino Marini zusammengetroffen. Henry Miller selbst schätzte sich auf dem Gebiet der Malerei nicht als ernst zu nehmenden Künstler ein, hatte auch nie eine fachliche Ausbildung genossen, maß der bildenden Kunst aber große Bedeutung bei. Tatsächlich konnte er seine Bilder auf mehreren Ausstellungen präsentieren und auch mit Erfolg verkaufen. Neben einer Vielzahl von Aquarellen entstanden auch einige Radierungen.
Henry Miller starb am 7. Juni 1980 in Los Angeles.
© Kunsthaus Lempertz
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