Udo Peters begann seine künstlerische Laufbahn als Porträtmaler, ehe er die Landschaft für sich als Motiv entdeckte und in seinem ganz persönlichen, aus Elementen des Expressionismusund des Impressionismus geformtem Stil ein umfassendes Oeuvre schuf, in dem die Künstlerkolonie Worpswede eine besondere Rolle einnimmt.
(...) WeiterlesenUdo Peters - Prägendes Studium bei Albert Weisgerber
Udo Peters wurde am 17. Januar 1883 in Hannover geboren. Zunächst besuchte er die Kunstgewerbeschule seiner Heimatstadt, dann ging er nach München, um an der dortigen Akademie zu studieren. Einer seiner Lehrer war Albert Weisgerber, der Peters mit seiner zwischen spätem Impressionismus und frühem Expressionismus angesiedelten Malweise stark prägte. Weisgerber, selbst ein Schüler des dem Jugendstil verhaftete Symbolisten Franz von Stuck, gehörte zu den modernen Malern seiner Zeit, der Udo Peters eine umfassende Ausbildung zukommen ließ und ihn mit dem französischen Impressionisten vertraut machte. Die Zeit an der Münchner Akademie ist dem Werk Peters' durchgängig anzumerken. Peters erblickte in der Vereinigung von Impressionismus und Expressionismus und einer daraus erwachsenden Entwicklung eines persönlichen Stils sein vorrangiges künstlerisches Ziel. Obwohl Peters heute vorrangig als Landschaftsmaler in Erinnerung ist, liegen seine Wurzeln in der Porträtmalerei. Zahlreiche Selbstporträts sind erhalten, die den Künstler allesamt mit einem ernsten Gesichtsausdruck zeigen.
Spürbarer Einfluss von Arthur Schopenhauer
Das Denken und Fühlen von Udo Peters stand stark unter dem Einfluss von Arthur Schopenhauer, dessen Philosophie der Künstler über die Maßen schätzte und verehrte. Schopenhauer begriff die Kunst als eine intuitive Form des Erkennens und einzig möglichen Ausweg aus der Sinnlosigkeit der Welt. Die Bilder von Udo Peters spiegeln die Schwere dieser dunklen Gedanken mitunter wider, versinken bei allem tiefem Ernst aber nie in Tristesse. Den Weg zu dieser Kunst, die letztlich Erlösung bedeutet, fand Peters zunehmend im Studium der Landschaft; wie viele seiner Malerfreunde liebte er das Malen in der freien Natur und streifte fortwährend durch Wälder und Wiesen, um die passenden Motive für seine Bilder zu finden. In seinen feinfühligen Darstellungen vereinte er Spannung und Harmonie zu einem ausdrucksstarken Ganzen.
Udo Peters galt als »Chronist von Worpswede«
Nach mehreren Studienreisen, die Peters in die Niederlande, nach Italien, Kroatien und in die Schweiz führten, kam es 1906 zu einem ersten mehrmonatigen Aufenthalt in der Künstlerkolonie Worpswede. 1908 ließ er sich endgültig dort nieder. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Otto Modersohn, der übermächtige Gründer der Kolonie, bereits nach Fischerhude aufgemacht und seine Frau Paula Modersohn-Becker war verstorben, weshalb Udo Peters der zweiten Generation der Worpsweder Künstler zugerechnet wird. Udo Peters lebte und arbeitete nicht nur in Worpswede, er malte es auch – und zwar so gründlich und umfassend wie kein anderer Künstler vor und nach ihm. Keine Straße, keine Gasse, kein Winkel des Ortes, den Peters nicht verewigt hat; eine Leidenschaft, die ihm den Beinamen »Chronist von Worpswede« eingetragen hat. Am 16. Januar 1959 erhielt der Künstler für sein Werk das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Udo Peters starb am 18. März 1964 in Worpswede. Sein Grab befindet sich auf dem Worpsweder Friedhof, zu seinen Ehren wurde ein Weg nach ihm benannt.
Udo Peters - Werke, die bereits im Kunsthaus Lempertz verkauft wurden: