Ettore Sottsass - Biografie
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Ettore Sottsass wurde am 14. September 1917 als Sohn eines italienischen Architekten gleichen Namens und dessen österreichischer Frau in Innsbruck geboren. Gegen Ende der 1920er Jahre zog seine Familie nach Turin, wo er zunächst in die Fußstapfen seines Vaters treten wollte und 1935 am Polytechnikum ein Architekturstudium begann. Dieses schloss er 1939 auch mit Diplom ab, musste aber aufgrund eines siebenjährigen Militärdienstes lange warten, ehe er sich als Architekt und Designer die ersten Sporen verdienen konnte. Nach dem Krieg arbeitete Ettore Sottsass, der später nie ein Wort darüber verlor, warum er sich freiwillig Mussolinis Truppen angeschlossen hatte, gemeinsam mit seinem berühmten Vater am Wiederaufbau des in Trümmer liegenden Italiens – ganz im Geist der Moderne. Nach dem vorzeitigen Tod von Ettore Sottsass senior gründete Sottsass junior schließlich sein eigenes Studio in Mailand; zwei Jahre später heiratete er die Journalistin Fernanda Pivano. In dieser Zeit entdeckte er seine Leidenschaft und seine Begabung für das Industriedesign.
Schon bald weckten die unverbrauchten Ideen des jungen Designers Aufmerksamkeit und führten zu weiteren interessanten Aufträgen: 1958 legte Ettore Sottsass als künstlerischer Leiter der von Sergio Cammilli neugegründeten Firma Poltronova mit seinen innovativen Entwürfen zeitgenössischer Möbel und Leuchten den festen Grundstein für eine Jahrzehnte währende Erfolgsgeschichte; dabei experimentierte er auch mit dem damals neuartigen Material Fiberglas. Ettore Sottsass kooperierte außerdem sehr erfolgreich mit dem Büromaschinenhersteller Olivetti, für den er nicht nur den ersten italienischen Computer, den Olivetti Elea, konzipierte, sondern vor allem auch seine weltberühmte rote Schreibmaschine Olivetti Valentine. Dieser Meilenstein des Industriedesigns, den Sottsass in Zusammenarbeit mit Perry A. King entworfen hatte, begeisterte Designerkollegen wie Prominente gleichermaßen, neben dem Braun-Vordenker Dieter Rams zählte auch der Popstar David Bowie zu den stolzen Besitzern. Zu dieser Zeit stellten die Italiener eine ernsthafte Konkurrenz zu dem US-amerikanischen Hightech-Konzern Apple dar – erst in späteren Jahren ging der Wettstreit verloren.
Ettore Sottsass hatte zeitlebens mit starken melancholischen Anwandlungen und Depressionen zu kämpfen, was er selbst mit einem häufig zitierten Vergleich belegte: Das Leben sei in erster Linie eine Aneinanderreihung von Abschieden. Dieser so unvollkommenen und unvollständigen Welt setzt Sottsass seine oft quälend bunten Entwürfe entgegen. Schon bei seinem ersten Meisterstück, der Olivetti Valentine, stand im Hintergrund der Wunsch, das Gerät möge ein Trost in einsamen Tagen sein. Sie war ursprünglich nicht als exklusives Sammlerstück gedacht, sondern aus günstigen Materialien möglichst robust konstruiert und ausschließlich mit Großbuchstaben ausgestattet. Mit dem Ergebnis zeigte sich Ettore Sottsass mit den Jahren immer unzufriedener; er, der so viele große Design-Konzepte entwickelt hatte, fühlte sich zu Unrecht auf seinen frühen Geniestreich reduziert. Seit 1980 besaß er sein eigenes Unternehmen, im selben Jahr beteiligte er sich auch an der Gründung des Designer-Kollektivs Memphis, die das Ende des Internationalen Stils propagierte und sich der Postmoderne verschrieb. Damit gelang der italienischen Designkunst endgültig der Sprung an die Weltspitze. 1994 entwarf Sottsass für das Hannoveraner Kunstprojekt BUSSTOPS eine Haltestelle am Königsworther Platz.
Ettore Sottsass starb am 31. Dezember 2007 in Mailand.
© Kunsthaus Lempertz
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