Saul Steinberg - Biografie
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Saul Steinberg wurde am 15. Juni 1914 in Râmnicu Sărat in Rumänien geboren. In Bukarest betrieb der Vater Moritz Steinberg eine kleine Druckerei und Buchbinderei, in der er auch Geschenkboxen anbot. Die Schachteln wurden mit kleinen Bildern dekoriert, die dem kleinen Saul als Anregung für seine spätere künstlerische Arbeit dienten. Seine breitgefächerten Interessen galten aber nicht nur der bildenden Kunst und der Musik, sondern auch den klassischen Disziplinen Philosophie, Latein und Griechisch. Zu den schmerzvollen Erfahrungen dieser Zeit gehörte aber auch der in Rumänien weitverbreitete Antisemitismus, der ihn ein Leben lang begleiten sollte und schließlich auch nach Italien führte, wo er in Mailand das Architekturstudium beginnen konnte, das ihm aufgrund seiner jüdischen Herkunft in Bukarest verwehrt geblieben war. Noch während dieses Studiums begann er zu zeichnen und verkaufte seine frühen Werke an die humoristische Wochenzeitschrift Bertoldo – deren Chefredakteur war zu dieser Zeit Giovannino Guareschi, der Urheber der weltberühmten Geschichten um Don Camillo und Peppone. Als Architekt arbeitete Saul Steinberg nie.
Saul Steinberg musste seine Tätigkeit in Italien aufgrund des erstarkenden Faschismus aufgeben und emigrierte nach zeitweiliger Internierung durch die italienische Polizei in die USA. In New York konnte er sich mit Covergestaltungen für verschiedene Magazine, darunter der New Yorker, bald einen Namen machen. Harold Ross, der Herausgeber des New Yorker, war von Steinbergs Arbeiten so angetan, dass er dem Künstler zahlreiche weitere Aufträge vermittelte. Dabei machte Steinberg die Bekanntschaft seiner ebenfalls aus Rumänien stammenden Künstlerkollegin Hedda Sterne, die er 1944 heiratete. Die Ehe blieb kinderlos, das Paar trennte sich 1960 einvernehmlich. Als Zeichner der US-Regierung besuchte er während der Kriegsjahre China, Indien, Nordafrika und Italien; die in dieser Zeit geschaffenen Zeichnungen mit Eindrücken aus den bereisten Ländern wurden ebenfalls im New Yorker veröffentlicht und gewannen großen Beifall. Nach dem Krieg pflegte Saul Steinberg gemeinsam mit seiner Frau einen regen Umgang mit vielen Künstlerpersönlichkeiten der Stadt.
Saul Steinberg trieb seine Karriere auf vielfältige Art voran: Er betätigte sich als Textildesigner, als Galeriebetreiber, als Werbegrafiker und Bühnenbildner – fast immer mit Erfolg. Dabei erinnerte er sich an sein früheres Architekturstudium und verwendete seine Kenntnisse bei der Ausarbeitung seiner Zeichnungen. Immer wieder thematisierte er humorvoll seinen Blick auf die Gesellschaft seiner Wahlheimat USA – voller Sympathie und Liebe, aber keineswegs ohne fundierte Kritik illustrierte er den berühmten American Way of Life. Mit Teilen seines Werkes nahm Saul Steinberg die bald beginnende Pop Art vorweg, so fügte er für seine vielgefeierte Collage The Americans, die er auf der Weltausstellung 1958 präsentierte, Comics aus Sonntagszeitungen ein. In späteren Jahren wurde die Bildersprache von Saul Steinberg dunkler, er zeigte Amerikas Metropolen als angsteinflößende, undurchdringliche Irrgärten und interpretierte die ikonische Kinderfigur Micky Maus als gestiefelten Terroristen.
Saul Steinberg starb am 12. Mai 1999 in New York.
© Kunsthaus Lempertz
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