Imi Knoebel - Figurenbild - image-1

Lot 716 D

Imi Knoebel - Figurenbild

Auktion 1032 - Übersicht Köln
31.05.2014, 11:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 40.000 € - 60.000 €
Ergebnis: 48.800 € (inkl. Aufgeld)

Imi Knoebel

Figurenbild
1989

Acryl auf Holz. 250 x 170 x 9 cm. Rückseitig auf dem Holz signiert und datiert 'IMI 89'. - Mit geringfügigen Altersspuren.

Imi Knoebel, einer der wichtigsten deutschen Vertreter der Post-Minimal-Art, lässt in seinen Arbeiten die Grenze zwischen Gemälde und Objekt verschwimmen: Der Verzicht auf eine Rahmung der Bilder und die Verwendung von massivem Holz statt Leinwand als Malgrund verleiht Werken wie dem vorliegenden „Figurenbild“ einen objekthaften Charakter und führt zu einer Interaktion zwischen Kunstwerk und Raum: „Das Bild dominiert die Wand nicht mehr als eine ihm untergeordnete Hängefläche, sondern es erschafft sich gemeinsam mit dem Raum an einem idealen Ort, den es zu finden gilt. Der Raum wird insgesamt zum Bild, das der Betrachter wirklich betritt. Die Bilder an den Wänden erscheinen - sinnbildlich gesehen - wie angelehnte oder geschlossene Türen, die sich in weitere Räume hinein öffnen lassen.“ (Eugen Blume, Imi Knoebel, in: The Schaufler Foundation u.a. (Hgg.), Imi Knoebel, Werke aus der Sammlung Schaufler, Ausst.Kat. Schauwerk Sindelfingen, Sindelfingen 2011, S.24) Ein weiteres Instrument der Gestaltung ist für Knoebel der Einsatz der ausdruckstarken und gleichzeitig puristischen Farbigkeit, die zentrale Bedeutung für die monumentale Wirkung seiner Arbeiten hat. Bei dem vorliegenden „Figurenbild“ etwa findet die formale Strenge ihre Entsprechung in der Reduktion auf drei Farbvarianten, die - zunächst klar voneinander getrennt - doch miteinander in Beziehung stehen. Die Statik der Komposition und die Dynamik der Farbtöne treten in ein überzeugendes Spannungsverhältnis.

Provenienz

Galerie Hans Strelow, Düsseldorf; Privatsammlung, Rheinland

Literaturhinweise

Vgl. Marja Bloem, Hubertus Gaßner (Hg.), Imi Knoebel, Retrospektive 1968-1996, Ausst.Kat. Haus der Kunst, München, Stedelijk Museum, Amsterdam u.a., Ostfildern 1996, S.123 und S.306