Meister der Darbringung, Werkstatt
Darbringung Christi im Tempel Geisselung Christi
Öltempera auf Holz (parkettiert). Jeweils 79 x 47 cm.
Die zwei zusammengehörigen Tafeln waren ursprünglich sicherlich Bestandteile eines großen Flügelalters mit einer Darstellungsfolge zum Erlösungswerk Christi. Der "Meister der Darbringung" gehört zu den wichtigsten Protagonisten der österreichischen Malerei der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts, benannt wurde er nach einem Altarflügel mit der "Darbringung Christi im Tempel", der sich heute im Stift Heiligenkreuz in Niederösterreich befindet.
Das Stift Klosterneuburg besitzt von der Hand des Meisters ebenfalls eine Folge von sechs Szenen aus dem Marienleben, von denen zwei Gemälde von einem seiner Werkstattgehilfen ausgeführt worden sind: von ebendiesem Gehilfen stammen auch die vorliegenden zwei Tafeln. Er wird von Stange (op. cit.) beschrieben: "Er gab seinen Figuren eine gotischere, schlankere und fließendere Form, wobei er sie wie auch die Architekturen zugleich realistischer charakterisierte. Dennoch sind die Figuren durchaus unräumlich komponiert, so daß sich die Architekturen mehr dekorativ zu den Figuren fügen."
Provenienz
Kunsthandel Köln, 1976. - Rheinische Privatsammlung. - 771. Lempertz-Auktion, Köln, 15.5.1999, Lot 1092. - Rheinische Privatsammlung (bis 2014 als Dauerleihgabe im Diözesanmuseum Freising).
Literaturhinweise
Alfred Stange: Deutsche Malerei der Gotik. Bd. 11, München/Berlin 1961, S. 23.