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Lot 484 Dα

Edicola-reliquiario

Auktion 1048 - Übersicht Köln
15.05.2015, 14:00 - Schmuck, Möbel, Objets de vertu, Dosen, Miniaturen
Schätzpreis: 40.000 € - 60.000 €

Edicola-reliquiario

Ebenholz, Silberfilets und pietre dure auf Nuss- und Weichholzkern, Silber gegossen und getrieben, facettiertes Glas und vergoldete Bronze, Textil, Papier. Prachtvoller barocker Hausaltar über einem Reliquienschrein mit einem Knochenfragment der Hl. Eugenia und einer späteren Berührungsreliquie des Hl. Crispinus von Viterbo (gestorben 1750). Ädikula mit zentraler Darstellung der sitzenden Gottesmutter mit Kind. Rahmen mit Silberapplikationen, vier ovalen Lapisscheiben und verschiedenen eingelegten Marmorsorten. H 67, B 33,8, T 14 cm.
Rom, um 1625.

Der Hausaltar lässt sich einer Reihe von ähnlich wertvoll gestalteten Objekten zuordnen, die über Museumssammlungen in aller Welt verteilt sind. Möglicherweise stammen sie aus einer römischen Werkstatt, die im zweiten Viertel des 17. Jahrhunderts auf diese Art der privaten Tabernakel spezialisiert war. Vergleichbare Exemplare befinden sich im Victoria and Albert Museum London, im Palazzo Pallavicini und der Galleria Borghese in Rom sowie im Real Monasterio de la Encarnación Madrid.

Die Hl. Eugenia ist eine der frühchristlichen Heiligen aus dem Rom der vorkonstantinischen Zeit. Sie wird im katholischen, orthodoxen und armenischen Kirchenkalender mit einem Gedenktag geehrt.
Bei der Berührungsreliquie handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Stück des Tuches der Mönchkutte des Hl. Crispinus (1668 in Viterbo geboren, 1750 in Rom gestorben), einem Wunder vollbringenden Kapuzinermönch, der 1806 von Papst Pius VI. selig und erst 1982 von Papst Johannes Paul II. heilig gesprochen wurde.

Provenienz

Italienische Privatsammlung

Literaturhinweise

Abgebildet bei González-Palacios, Arredi e ornamenti alla corte di Roma, Milano 2004, S. 65.