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Lot 500 Dα

Plat-ménage

Auktion 1048 - Übersicht Köln
15.05.2015, 14:00 - Schmuck, Möbel, Objets de vertu, Dosen, Miniaturen
Schätzpreis: 15.000 € - 18.000 €

Plat-ménage

Bronze, aus zahlreichen Teilen gegossen, fein ziseliert, vergoldet, Holzkern. Pyramidaler Tafelaufsatz nach französischem Vorbild. Platte auf oval-geschweiftem Grundriss, mit Volutenfüßen und vier eingesteckten tordierten Leuchtertüllen. Darüber, auf vier S-Beinen, die ovale schiffsrumpfförmige Früchteschale, gleichfalls mit vier eingesteckten tordierten Kerzenleuchtern. Etwas berieben, vor allem auf den Ablageflächen. Acht alternativ einsteckbare Blatteinsätze redoriert. H 49, B 62,5, T 46,5 cm.
Zweites bis drittes Viertel 18. Jh., mit einer Zuschreibung zu Dresden erworben, wahrscheinlich aber französisch.

Es handelt sich um einen seltenen, in vergoldeter Bronze ausgeführten Tafelaufsatz. Wesentlich bekannter sind die Modelle in Silber, die von zahlreichen deutschen Silberschmieden, vor allem in Augsburg, nach französischem Vorbild kopiert und variiert wurden. Da sie in der Mitte des Tisches standen und schwer erreichbar waren, wurde sie meist mit Obst oder Süßspeisen eingedeckt, die nicht mit jedem Gang gewechselt werden mussten, bzw. mit Zuckerstreuern, Huiliers und Gewürzdosen bestückt. Der bekannteste deutsche Tafelaufsatz ist "Das Goldene Kaffeezeug", das Johann Melchior Dinglinger 1701 an den königlichen Hof in Warschau auslieferte und das sich heute im Grünen Gewölbe in Dresden befindet.

Provenienz

1983 erworben bei Seidel und Sohn Berlin

Literaturhinweise

Abgebildet im Katalog Orangerie, Deutscher Kunsthandel im Schloss Charlottenburg 1983, S. 114.
Zur Geschichte des Tafelaufsatzes s. Gruber, Gebrauchssilber, Fribourg-Würzburg 1982, S. 181 ff.