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Lot 1001 Dα

Die vier Jahreszeiten

Auktion 1056 - Übersicht Köln
13.11.2015, 14:30 - Porzellan, Keramik, Möbel, Bronzen, Teppiche
Schätzpreis: 50.000 € - 60.000 €

Die vier Jahreszeiten

Porzellan, Emaildekor, Vergoldung. Vier Figuren auf flachen, gold geränderten Quadratplinthen stehend.
Der weibliche Frühling bekleidet mit einem weißen antikischen Gewand und einer purpurnen Tuchdraperie, an einer Narzisse riechend, neben ihr ein Putto, einen Blütenkorb tragend.
Der weibliche Sommer in gold geblümtem Gewand, in der Hand eine Sichel und Ähren haltend, der Putto mit einem großen Ährenbündel.
Der Herbst als jugendlicher Satyr, Weintrauben naschend, um die Hüfte ein Zweig mit Traubendolden, hinter ihm ein Fass, auf dem ein kindlicher bocksbeiniger Satyr sitzt.
Der Winter als alter Mann mit langem weißem Bart, an einem Feuerbecken stehend, in eine mit Fell gefütterte blaue Tuchdraperie gehüllt, die Arme frierend vor dem Körper verschränkt. Seitlich ein Holz hackender Putto. Abgestrichene unglasierte Böden, der Frühling mit Blaumarke Schwerter hinten am Sockel. Kleinere Restaurierte Chips an Blüten und Fingerenden, der Frühling mit restauriertem Kopf und Armen, ein Zeigefinger des Sommers verloren, der Herbst mit einem restaurierten Bein. Frühling 25,4, Sommer und Herbst 26,8 cm, Winter 27 cm.
Meißen, Mitte bis drittes Viertel 18. Jh., das Modell von Johann Friedrich Eberlein, zwischen 1740 und 1745.

Eine der größten Inspirationsquellen für die frühen Meißener Porzellanplastiken waren die Skulpturen, die der Barockbildhauer Balthasar Permoser ab 1689 für den sächsischen Hof geschaffen hat. So gibt es auch für diesen Jahreszeitenzyklus eine Vorlage von ihm, nämlich die berühmten zwischen 1685 und 1690 entstandenen Elfenbeinfiguren, die sich heute im Grünen Gewölbe befinden. Man kann davon ausgehen, dass mit diesen vier Figuren das Repertoire der Attribute und Haltungen für alle Jahreszeitenfolgen der Porzellanmanufaktur bis in die 1760er Jahre und zur neuen Ausformung durch Friedrich Elias Meyer festgelegt wurde.

Literaturhinweise

Zu der Entstehungsgeschichte der Figuren s. Kat. Balthasar Permoser hat´s gemacht, Dresden 2001, Nr. 18 (die Elfenbeinfiguren aus dem Grünen Gewölbe) und Nr. 33 (der Herbst von Eberlein, die weiße Figur aus der Porzellansammlung, Ausformung 1765).