Cremoneser Meister des 16. Jahrhunderts
Muttergottes umgeben von Engeln
Öl auf Holz. 48 x 38,5 cm.
Datiert unten links: MDXV.
Aufgrund des kleineren Formates dieses Tafelbildes kann man davon ausgehen, dass es zur privaten Andacht oder für eine kleine Kapelle gemalt wurde. Es handelt sich um ein Werk eines Künstlers, der weiterhin dem Stil des späten 15. Jahrhunderts folgt, während in den großen Zentren der damaligen italienischen Malerei, in Rom, Florenz und Venedig, bereits die "maniera moderna" verbreitet war. Der unterschiedliche kulturelle Einfluss verschiedener Gegenden, wie aus Bologna und Ferrara, als auch Anspielungen auf Künstler, wie Andrea Mantegna und Bonifacio Bembo, ist typisch für die Malerei der Cremoneser und wird auch in Werken Antonio della Cornas oder Niccolò da Cremonas bezeugt (vgl. Niccolò da Cremonas "Madonna und Heilige", signiert und datiert 1520, Cappella Bolla, Santa Maria delle Grazie, Mailand). Diese Pluralität der Quellen und Vorbilder kann auch auf die geografische und politische Situation der Städte zwischen dem Veneto, der Emilia Romagna und der Lombardei zurückgeführt werden.