Lot 1574 Dα

Der kapitolinische Hügel, der niedrigste der sieben Hügel Roms, war der politische und religiöse Mittelpunkt des antiken Römischen Reichs. Nach dem Niedergang in der Spätantike und dem frühen Mittelalter gewann das Kapitol im Spätmittelalter und der Renaissance erneut an Bedeutung. Michelangelo wurde schließlich mit der baulichen Erneuerung des Kapitols beauftragt. Er schuf einen trapezförmigen Platz, der vom Palazzo dei Conservatori, dem Palazzo Nuovo und dem Palazzo Senatorio begrenzt wird. Von Michelangelo stammt auch der Entwurf für die „Cordonata“, die breite Rampe, die zum Platz hinaufführt.
Die vorliegende, außergewöhnlich großformatige Vedute zeigt eine frontale Ansicht des Kapitolsplatzes mit seinen angrenzenden Palazzi. Der Künstler unseres Gemäldes, der bislang noch nicht identifiziert werden konnte und im Kreis der römischen oder italienischen Vedutenmaler zu suchen ist, belebt die von der Architektur dominierte Komposition durch abwechslungsreiche Staffagefiguren und das berühmte bronzene Reiterstandbild des Marc Aurel, das Papst Paul III. 1538 auf dem Kapitolsplatz aufstellen ließ.